Jacqueline Fontyn

 
 

Jacqueline Fontyn wurde in Antwerpen geboren. Schon kurz nach ihrem fünften Geburtstag erhielt sie vom ausgezeichneten, russischen Musikpädagogen Ignace Bolotine täglich Klavierunterricht. Er ermutigte sie, ihre Musikimprovisationen weiterzuentwickeln. Mit fünfzehn Jahren beschloss sie Komponistin zu werden. Sie studierte Musiktheorie, Instrumentierung und Komposition bei Marcel Quinet in Brüssel und setzte ihre Ausbildung in Paris bei Max Deutsch fort, ein begeisterter Schüler Arnold Schoenbergs. 1956 besuchte sie die Dirigierklasse von Hans Swarowsky an der Akademie für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Von 1963 bis 1970 war Jacqueline Fontyn als Professorin für Musiktheorie am Antwerpener Konservatorium tätig, und lehrte Komposition am Königlichen Konservatorium in Brüssel von 1970 bis 1990. Sie hielt regelmäβig Gastvorträge und Meisterklassen an Universitäten und Musikhochschulen auf der ganzen Welt. Zu den vielen Auszeichnungen, die Jacqueline Fontyn für ihr kompositorisches Schaffen erhalten hat, gehören u. a. der Preis »Oscar Espla« aus Spanien, der Preis "Arthur Honegger« der »Fondation de France«, der Auftrag zu einem Violinkonzert als Pflichtstück des Finales im »Concours international Reine Elisabeth« (1976), zwei Auftragswerke der Koussevitzky Foundation der »Library of Congress« (Washington DC). Seit 2006 befindet sich ein großer Teil ihre Manuskripte in der Library of Congres. Im Jahre 2014 erwarb die Königliche Bibliothek von Belgien die meisten im Land verbliebenen Manuskripte. Sie ist Mitglied der belgischen »Académie Royale des sciences, des lettres et des beaux-arts«. 1993 wurde sie vom belgischen König in Anerkennung ihrer künstlerischen Verdienste geadelt.

Jacqueline Fontyn