Pier Francesco Maestrini wurde 1965 in Florenz geboren. Sein Vater Charles Maestrini war Operndirektor, seine Mutter Cesarina Riso eine erfolgreiche Pianistin. Maestrini studierte Geisteswissenschaften, Gitarre und Komposition an der Universität von Florenz. Sein Regiedebüt erfolgte 1993 mit Rossinis »Barbier von Sevilla« in Tokio. Seitdem inszenierte er mehr als hundert Werke, von Barock über den Verismo bis zu zeitgenössischer Oper. Neben seiner Regiearbeit übernahm er Lehraufträge an der Akademie der bildenden Künste in Palermo (2005), dem Italienischen Kulturinstitut der Yale University (2007) und der Arturo-Toscanini-Stiftung in Parma. 2013 inszenierte er Verdis »Otello« in Modena, 2012 spürte er in Sao Paulo den Parallelen von Mozarts »Don Giovanni« und Bram Stokers »Dracula« nach. Donizettis »Liebestrank« (2012, Maribor) interpretierte er in Western-Manier. Seine Inszenierung von Verdis »Macht des Schicksals« (2011, Maribor) wurde zwei Jahre später nach Belgien (Liege) eingeladen. Im Jahr 2016 arbeitet er u.a. in Verona (Verdis »Macht des Schicksals«), Cagliari (Respighis »La campana sommersa«) und Rio de Janeiro (Gomes’ »Lo schiavo«). 2010 verwandte er für seine Inszenierung von Rossinis »Barbier von Sevilla« zum ersten Mal animierte Cartoons, die mit den Sängern agieren. Als Produktion der »Companhia Brasileirade de Opera« erlebte dieser »Barbier« über 100 Vorstellungen in Brasilien. Seitdem war Maestrinis »Barbier«-Konzeption auch in Peking (2013) und Verona (2015) zu erleben. In der Spielzeit 2016/17 inszenierte er am Theater Lübeck »Die Reise nach Reims«. 2018 war er dann u.a. Künstlerischer Leiter am Theatro Municipal in Rio de Janeiro und wirkte in Japan bei Gaetano Donizettis »La Fille du Regiment« am National Center for the Performing Arts in Peking mit. In 2019 inszenierte er Umberto Giordanos »Andrea Cheniér« am Grand Théâtre de Tours in Frankreich, und arbeitete zudem wieder am Teatro Lirico di Cagliari in Italien. Anfang 2020 wirkte er in Giacomo Puccinis »Manon Lescaut«, einer Koproduktion zwischen dem Serbischen Nationalthater und der Opera & Theatre Madlenianum, in Belgrad mit.