Konzert

1. Klangbilderkonzert

Werke von Dieterich Buxtehude, Georg Friedrich Händel, Diana Čemerytė und Johann Sebastian Bach

Zur Instrumentensammlung von Dieterich Buxtehude
Werke von Dieterich Buxtehude, Georg Friedrich Händel, Diana Čemerytė und Johann Sebastian Bach

In Kooperation mit dem St. Annen-Museum und der Internationalen Dieterich-Buxtehude-Gesellschaft e.V.

Dieterich Buxtehude (1637‑1707)
Triosonate a-Moll op. 1/3 BuxWV 254

Georg Friedrich Händel (1685‑1759)
Sonate D-Dur op. 1/13 HWV 371

Diana Čemerytė (*1974)
»Adventliche Meditation über den Choral ›Wie schön leuchtet der Morgenstern‹« (2021)
Kompositionsauftrag für dieses Konzert, Uraufführung

Dieterich Buxtehude (1637‑1707)
Triosonate B-Dur op. 1/4 BuxWV 255

Johann Sebastian Bach (1685‑1750)
Sonate G-Dur BWV 1021

Dieterich Buxtehude war einer der wichtigsten Organisten und Komponisten seiner Zeit und sicherlich der bedeutendste Musiker, der je in Lübeck gewirkt hat. Als Marienorganist war er fast 40 Jahre in unserer Hansestadt tätig. Seine Orgelwerke gehören zu den wichtigsten Werken dieser Gattung vor Bach, aber auch seine Kantaten und Kammermusikwerke haben zu ihrer Zeit einen neuen Standard markiert. Einige Instrumente, die Buxtehude in der Zeit seines hiesigen Wirkens u. a. für seine berühmten »Abendmusiken« erworben hat, sind heute in der Sammlung des St. Annen-Museums zu sehen. Sie sind im dortigen Obergeschoss unter dem Raumtitel »Ein weltberühmter Musiker« ausgestellt.

Kein Geringerer als Johann Sebastian Bach war vom Schaffen Buxtehudes, des Meisters der »Norddeutschen Orgelschule«, so begeistert, dass er sich 1705 vom thüringischen Arnstadt aus auf den langen Fußmarsch (immerhin gut 400 Kilometer!) gen Norden nach Lübeck machte, um hier von seinem Vorbild zu lernen. Seinen genehmigten Urlaub von vier Wochen hat Bach dabei gehörig überzogen. Er hat schließlich rund drei Monate in Lübeck zugebracht. Bach hatte Buxtehude „behorcht“ und viel von ihm gelernt, nicht aber dessen Tochter geheiratet – das wäre jedoch die Bedingung gewesen, wenn er die Stelle des alten Meisters hätte übernehmen wollen.

Auch Georg Friedrich Händel hatte zwei Jahre zuvor darauf verzichtet, Buxtehudes Tochter zu heiraten... Die heute bekanntesten Komponisten des Barock – Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel – stammen aus der gleichen geografischen Gegend, sind sich beide jedoch nach allem, was wir wissen, niemals persönlich begegnet. Blieb Bach sein Leben lang seiner thüringisch-sächsischen Heimat treu (mit Ausnahme der erwähnten Reise nach Lübeck) so war Händel ein echter Weltenwandler und hat in Italien und später vor allem in London seine größten Erfolge erzielt.

Sowohl Bach als auch Buxtehude haben sich in ihren Werken z. T. mehrfach mit dem bekannten Choral »Wie schön leuchtet der Morgenstern« von Philipp Nicolai beschäftigt. Die bei Frankfurt am Main lebende litauische Komponistin Diana Čemerytė hat sich eigens für dieses Klangbilderkonzert ebenfalls mit diesem Choral beschäftigt. Ihr nagelneues Werk wird in diesem Konzert uraufgeführt und bringt eine zeitgenössische Sicht auf diesen zeitlos-schönen Choral: »Zwingt die Saiten in Cythara und lasst die süße Musika ganz freudenreich erschallen«.

In diesem adventlichen Klangbilderkonzert erklingen die Werke auf Barockvioline, Barockcello und Cembalo. Auch durch die Wahl des historischen Instrumentariums wird eine kleine Zeitreise in die Klangwelt Dieterich Buxtehudes ermöglicht.

Besetzung

Barockvioline Lucy Finckh
Barockcello Fabian Schultheis
Cembalo Hans-Jürgen Schnoor
ca. 1 Stunde (keine Pause)