Konzert
Themenabend »Nicht umsonst gelebt« mit Texten und Musik
Werke von Walter Leigh, Jacqueline Fontyn, Marius Flothuis, Paul Hindemith, Viktor Ullmann und Chaya Arbel
Die Klangbilderkonzerte sind eine Kooperation mit Lübecker Museen und Kirchen und nehmen Bezug auf besondere Ausstellungen und spezielle Themen.
Walter Leigh (1905‑1942)
»Sonatina« für Flöte und Klavier
Jacqueline Fontyn (*1930)
»Sieben Galgenlieder nach Christian Morgenstern« für Sopran, Flöte und Klavier
Marius Flothuis (1914‑2001)
»Aubade« für Flöte op. 19a
Paul Hindemith (1895‑1963)
»Lieder mit Klavier« op. 18
Viktor Ullmann (1898‑1944)
Streichquartett Nr. 3 op. 46
Paul Hindemith
»Melancholie« für Sopran und Streichquartett op. 13
Chaya Arbel (1921‑2006)
»Das Tagebuch der Anne Frank« für Sopran, Streichquartett und Klavier
Das 1. Klangbilderkonzert findet in Kooperation mit der Propsteikirche Herz Jesu in der Reihe »Lichtgestalten – Licht gestalten« statt. Paul Hindemith war einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit, musste wegen des NS-Regimes aber über die Schweiz in die USA emigrieren. Er vertonte Christian Morgensterns »Melancholie«. Dessen Werke verbrannten die Nazis schon 1933 auf dem Scheiterhaufen. Auch die Belgierin Jacqueline Fontyn vertonte Texte dieses Dichters. Walter Leigh studierte bei Hindemith in Berlin. Der Engländer starb mit 36 Jahren, als er im Zweiten Weltkrieg getötet wurde. Seine Sonatina ist ein fast vergessenes kleines Meisterwerk. Der Tscheche Viktor Ullmann wurde in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet. Sein 3. Quartett entstand unter schwierigsten Bedingungen im KZ Theresienstadt. Der Niederländer Marius Flothuis war im Widerstand tätig und half verfolgten Jüdinnen und Juden. Er war im KZ Sachsenhausen inhaftiert, überlebte aber. Chaya Arbel emigrierte 1936 nach Palästina. Später vertonte sie Auszüge aus Anne Franks berühmtem Tagebuch.