Konzert
Claude Debussy (1862‑1918)
»Jeux«
Florent Schmitt (1870‑1958)
Suite aus »La Tragédie de Salomé«
Igor Strawinsky (1882‑1971)
»Le Sacre du Printemps«
Er war eine der schillerndsten Persönlichkeiten der internationalen Kunstszene des frühen 20. Jahrhunderts und als Auftraggeber exzeptioneller Komponisten auch ein entscheidender Inspirator für die Musik der Moderne: der Impresario Sergei Diaghilew. Aus Anlass seines 150. Geburtstags dirigiert Stefan Vladar im ersten Sinfoniekonzert drei Werke, die im Zeitraum von nur wenigen Wochen im Epochen-Jahr 1913 von Diaghilews »Ballets Russes« im Pariser Théâtre des Champs-Elysées uraufgeführt wurden und die die Möglichkeiten des Orchesterapparats ihrer Zeit auf visionäre Weise ausreizten: Claude Debussys »Jeux« bietet mit raffiniertesten musikalischen Mitteln die Vorlage für die Choreografie einer erotischen Dreier-Szene. Persönliche Reiseerlebnisse im Orient sowie die Oper »Salome« von Richard Strauss (die im November am Theater Lübeck zu erleben sein wird), regten den aus Lothringen stammenden Komponisten Florent Schmitt zu seiner Ballettmusik »La Tragédie de Salomé« an. Im Konzert erklingt die Suite, die Schmitt bereits einige Jahre vor der Uraufführung des Balletts zusammenstellte. Igor Strawinskys »Le Sacre du Printemps« schildert ein archaisches Opferritual im vorchristianisierten Russland. Die Pariser Uraufführung in einer Choreografie von Diaghilews Lebenspartner Vaslaw Nijinsky ging als einer der größten Skandale in die Kulturgeschichte ein.