Konzert

2. Sinfonie­konzert

Werke von Georges Bizet und Richard Strauss

Georges Bizet (1838‑1875)
Sinfonie C-Dur

Richard Strauss (1864‑1949)
Der Bürger als Edelmann · Orchestersuite op. 60

Georges Bizet ist vielen als Komponist eines einzigen Werkes bekannt. Dabei hatte der spätere Schöpfer der »Carmen« bereits im Alter von 17 Jahren in wenigen Wochen eine formvollendete Sinfonie zu Papier gebracht – ein geniales Jugendwerk, das er aus unerfindlichen Gründen in der Schublade verschwinden ließ und das erst rund acht Jahrzehnte nach seinem frühen Tod den Weg an die Öffentlichkeit finden sollte. Die Sinfonie in C-Dur besticht durch Frische, Eleganz und melodischen Einfallsreichtum. – Der Zusammenarbeit von Richard Strauss mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal entsprangen nicht allein bahnbrechende Opern wie »Elektra« (die ab Januar 2024 in einer Neuinszenierung am Theater Lübeck zu erleben sein wird), sondern auch die heute nurmehr selten aufgeführte Ballettkomödie »Der Bürger als Edelmann« nach Molière. Für Hofmannsthals Neufassung der Geschichte über den neureichen Monsieur Jourdain, der in die höhere Pariser Gesellschaft aufsteigen will, schlug Strauss einen Bogen zur Musik des französischen Barock und schloss 1919 einige Nummern daraus zu einer höchst amüsanten Orchestersuite zusammen. Takahiro Nagasaki, Erster Kapellmeister und stellvertretender Generalmusikdirektor, dirigiert dieses Konzert.

2.  Sinfonie ­ konzert
Foto: Jan Philip Welchering

Pressestimmen

»Der versierte Mime Andreas Hutzel [rezitiert] mit seiner Sprachfreude und gibt die Stichworte zur ›Speisenfolge‹. Durch die sensible Führung von Takahiro Nagasaki wird das Menü in seiner Feinabstimmung wie in den derben Einwürfen immer delikater. Als Würze folgt in der verkleinerten Philharmoniker-Besetzung eine Solo-Kapriole auf die andere – und beweist, welch vorzügliche Musici Lübeck in seinem Orchester hat. Das Sonntagspublikum […] zollte dem Orchester großen Beifall – auch den vielen Solisten, die Nagasaki am Ende herausstellte – und vor allem dem Dirigenten, der Nebenwerke der Literatur nicht nur genießbar, sondern regelrecht schmackhaft macht.«

HL-live

»Zwischentexte von Peter Ustinov zu Strauss’ Schauspielmusik [verlängerten] das Hörerlebnis. Andreas Hutzel trug diese Texte launig […] vor […]. Beide [gespielten] Werke verlangen eine hohe virtuose Orchesterkultur, die der 1. Kapellmeister […] Takahiro Nagasaki mühelos mit den Philharmonikern erreichte, […] Das Publikum bedankte sich […] mit Bravorufen und erfreutem Applaus.«

Lübeckische Blätter

»Der Erste Kapellmeister Takahiro Nagasaki dirigierte die Sinfonie mit großem Elan und Sinn für Details. […] Nach der Pause dann Richard Strauss‘ Orchestersuite […]. […] Schauspieler Andreas Hutzel sprach die Texte in gewohnt vorzüglicher Manier, sein Zusammenspiel mit Orchester und Dirigent war witzig, aber nie übertrieben. Nagasaki leitete das Orchester feinfühlig durch die Komposition. Das kammermusikalisch aufgebaute Werk mit seiner kleinen Besetzung erfordert höchste Präzision, das Orchester spielte in großer Form. Vor allem die Holzbläser zeichneten sich immer wieder aus, allen voran Solo-Oboist Johannes Brüggemann. […] Das Publikum war begeistert von dieser Darbietung eines eher selten gespielten Werkes, lang anhaltender Applaus für den Dirigenten, das Orchester und den Sprecher war der Dank der Zuhörer.«

Lübecker Nachrichten