Konzert
Wolfgang Amadeus Mozart (1756‑1791)
Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207
William Walton (1902‑1983)
Sonate für Streichorchester
Dmitri Schostakowitsch (1906‑1975)
Kammersinfonie op. 110a
Nicht ungewöhnlich ist es, dass Komponist:innen eigene Kammermusikwerke für größere Besetzungen bearbeiteten. Oft ändert sich dabei jedoch der Charakter des Stückes grundlegend: So ist William Waltons Sonate für Streichorchester – eine Bearbeitung von dessen Streichquartett a-Moll – laut dem Komponisten Christopher Palmer eigentlich ein Konzert für Streichquartett und Orchester. Denn Walton überträgt das Quartett nicht einfach nur auf die größere Besetzung, sondern spielt mit dem Wechsel zwischen solistischen Passagen, die an die ursprüngliche Besetzung erinnern, und dem vollen Tuttiklang.
Bei Schostakowitschs Kammersinfonie handelt es sich ebenfalls um eine Bearbeitung, in diesem Fall seines berühmten 8. Streichquartetts. Offiziell dem Gedenken »an die Opfer des Faschismus und des Krieges« gewidmet, verlieh Schostakowitsch dem Werk durch zahlreiche Selbstzitate – u. a. aus der verbotenen Oper »Lady Macbeth von Mzensk« – gleichzeitig eine autobiografische Dimension und reflektiert damit über sein Leben als Komponist in der Sowjetunion. Carlos Johnson eröffnet das Konzert nicht nur mit Mozarts Violinkonzert Nr. 1, sondern übernimmt als Erster Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters zudem die Musikalische Leitung des gesamten Programms.