2. Sinfonie­konzert

Klassische Musik und Filmkunst: Seit der Entstehung der laufenden Bilder sind sie immer wieder eine produktive Symbiose eingegangen. Gerade die Musik der Spätromantik prägte die Klangwelt Hollywoods – auch da viele ihrer großen Vertreter vor dem Nationalsozialismus an die amerikanische Westküste geflohen waren. Kaum ein noch lebender Filmkomponist steht so in dieser Tradition wie John Williams, der in seiner durch Korngold und Strawinsky geprägten Musik zu »Star Wars« das wagnerianische Konzept der Leitmotive zu ungeahnter Popularität brachte – und sich dabei mitunter gefährlich nahe an Picassos Motto orientiert, dass »große Künstler stehlen«.

Die »James Bond«-Filme lassen die Unterhaltungsmusik ihrer jeweiligen Entstehungszeit anklingen, während Tōru Takemitsu in seinen »Three Film Scores« die typische Wiener Melange aus Walzerseligkeit und Schwermut aufgreift. Immer wieder fand und findet aber auch klassische Musik ihren Weg in den Film – sei es Schostakowitschs berühmter Walzer Nr. 2 in Stanley Kubricks »Eyes Wide Shut« oder wenn in Francis Ford Coppolas »Apocalypse Now« ein vietnamesisches Dorf zu den Klängen von Wagners »Walkürenritt« bombardiert wird. Das 2. Sinfoniekonzert spürt dieser gegenseitigen Inspiration von Film und Klassik in all ihren Facetten nach.