Konzert
Aram Chatschaturjan (1903‑1978)
Trio für Klarinette, Violine und Klavier
Leó Weiner (1885‑1960)
Sonate Nr. 2 fis-Moll für Violine und Klavier op. 11
Mieczysław Weinberg (1919‑1996)
Sonate für Klarinette und Klavier op. 28
Béla Bartók (1881‑1945)
»Kontraste« für Klarinette, Violine und Klavier
Vier Meisterwerke von osteuropäischen Komponisten bestimmen das dritte Kammerkonzert, das von dem Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters Lübeck, Carlos Johnson, dem Soloklarinettisten Andreas Lipp sowie dem Pianisten Bertan Balli gestaltet wird. Aram Chatschaturjans Musik ist durch Folklorismus seiner armenischen Heimat sowie der Nachbarländer geprägt. Sein Trio für Klarinette, Violine und Klavier fasziniert besonders durch orientalische Arabesken und Farbigkeit. Der ungarisch-jüdische Komponist Leó Weiler war Anfang des 20. Jahrhunderts eine der führenden Persönlichkeiten auf dem Feld der neuen ungarischen Musik; seine bedeutende zweite Violinsonate steht gleichwohl auch in der Tradition deutscher Romantik. Die Werke des aus Warschau stammenden, seit 1944 in Moskau lebenden polnisch-jüdischen Komponisten Mieczysław Weinberg wurden erst nach dessen Tod 1996 in Deutschland bekannt. So auch seine 1945 geschriebene Klarinettensonate, die hier erst 2008 erstmals öffentlich gespielt wurde. Die berühmte Komposition »Kontraste« für Klarinette, Geige und Klavier schuf Béla Bartók 1939 noch in Budapest, unmittelbar vor seinem amerikanischen Exil, als Auftragsarbeit für Benny Goodman. Mit ihrer genialen Synthese aus ungarischer Volksmusik, Jazz und Moderne brachte dieses Werk einen völlig neuen Ton in die Kammermusik.