»Im 4. Sinfoniekonzert schenken die große Geigerin Viktoria Mullova [und] GMD Stefan Vladar […] zu Weihnachten zwei große Werke: das 1. Violinkonzert (1947) von Dmitri Schostakowitsch und die 1. Sinfonie ›Titan‹ (1889) von Gustav Mahler. Beide Wiedergaben wurden […] mit Ovationen bedacht – besonders die Interpretation der großen Geigerin war hier ein Ereignis. […] [Viktoria] Mullova haucht die Flageoletts, geht über zum grimmigen Scherzo mit gerissenen Staccati und in ein friedlich-harmonisches Andante, in dessen Kadenz die Solistin erst fein ziseliert und dann zwitschert – um im Finalsatz in einem wilden Vivacissimo zu enden. All das ist von einer atemberaubenden Präzision im Feinen wie im Kraftvollen.«
»Dirigent Stefan Vladar gelang es, die vielfältigen Stimmungen des Werkes darzustellen. In den düsteren Traumwelten des ersten Satzes zeigte die Solistin bereits ihr großes Können auf. Ihr Piano-Spiel war von einer Eindringlichkeit, wie man sie selten erlebt, das Orchester begleitete sie wunderbar einfühlsam. […] Tänzerisch und doppelbödig zugleich dann der Schlusssatz, hier konnten sich auch die Orchestersolisten wieder auszeichnen. Für den rauschenden Beifall bedankte sich Viktoria Mullova mit einer fein ziselierten Bach-Zugabe. […] Der Beifall war wieder groß nach diesem spätromantischen Erlebnis erster Güte.«
»Das Orchester spielt mit der Violinistin auf Augenhöhe, Vladars Dirigat ist ebenso einsatzfreudig wie, bei allem Enthusiasmus, dem Werk entsprechend dann zurückgenommen, wenn die Solovioline alleine im Vordergrund steht. […] Den begeisterten Beifall für die grandiose Umsetzung dieses Konzerts beantwortet die Künstlerin mit einem Bach-Partita-Satz […]. […] Phantastisch! Langer Applaus eines berührten, beglückten Publikums.«
»Die Musik ist auffallend vielschichtig und in ihrer virtuosen Gestaltung für die Solistin, aber kaum weniger für das Orchester eine Herausforderung, eine, die das Publikum fesselt. Sie hat eine wundersam komplexe ästhetische Kraft und kündet zugleich genial von den inneren Zuständen und Vorstellungen des Komponisten. Kaum war der letzte Ton verklungen, klang lautstark ein Bravo durch den Raum. […] Vladar fand für die großen Entwicklungen den Weg, sie schlüssig zu entfalten. Seine Musiker ließen sich führen und fesselten selbst in kleinsten Momenten. Zusammen begeisterten sie das Publikum, darunter auch erfreulich viele junge Hörer.«