»Vladar nimmt sich in seinem Dirigat […] angemessen zurück; er, das Orchester und vor allem der Erste Violinist ernten […] herzlichen Beifall.«
»Das ›Adagio for Strings‹ hat eine große Ausstrahlung, der man sich kaum entziehen kann. Stefan Vladar und seinen Musikern gelang eine eindrucksvolle Wiedergabe. Wie die Streicher des Lübecker Orchesters ihre Pianokultur entwickelt haben, ist kaum zu glauben. Schwebende Töne an der Grenze des Hörbaren erklangen, die Transparenz dieser bewegenden acht Minuten Musik war immer gegeben. Ein großartiger Auftakt. […] Wieder beeindruckten die Streicher durch ihre Fähigkeit zum leisen Spiel und durch ihre formidable Tongebung. Konzertmeister Carlos Johnson spielte die Solo-Passagen eindringlich und klangschön, ihm galt dann auch ein Extra-Applaus des begeisterten Publikums. […] Nach der Pause stand Béla Bartóks letztes vollendetes sinfonisches Werk auf dem Programm […]. […] Hier hatten alle Instrumentengruppen des Orchesters auch in solistischen Abschnitten ihren großen Auftritt. Eine vielseitige Komposition, die durch Vladars Dirigat klar und durchsichtig dargeboten wurde. […] Ein beeindruckender und wunderschöner Abschluss des Konzertes. Das Publikum applaudierte begeistert.«
»Des Amerikaners Barber oft zu hörendes ›Adagio for Strings‹ ist ein tröstender Gesang, den Vladar zwischen piano und mezzoforte ruhig gleiten ließ, bis er nach kurzem Aufbäumen verklang – im Sinne des Wortes eine Fingerübung, die Violinen, Violen, Violoncelli und Kontrabässen sanft von der Hand ging. Der Wiener Berger geht mit seiner ›Melancolia‹ für 48 Streicher kompakter vor. Aus Cello-Tiefen und mit fahlen Violen entwickelt er eine langsame Bewegung, der die Solovioline entgegenarbeitet (Erster Konzertmeister Carlos Johnson mit wahrem Fingerspitzengefühl und steter Bogenbewegung). […] Das Partitur-Dickicht und der permanente Taktwechsel verlangen von jeder Gruppe des großbesetzten Orchesters immer wieder höchste Technik und Konzentration. […] Kein Wunder, dass dieser Großtat der Philharmoniker – im Tutti wie in vielen virtuosen Einzelleistungen – und ihres Chefs nach dem letzten Takt am Sonntag großer Beifall entgegenbrandete.«
»Stefan Vladar zeichnete mit den Philharmonikern den Spannungsverlauf vom elegischen beginn über die langsame Steigerung zum heftigen Ausbruch in der Mitte bis zum verebbenden Schlussabschnitt deutlich und klar heraus. […] Die Streicher des Orchesters [blühten] wundersam auf und lieferten erneut ein glänzendes Zeugnis ihres hohen Spielstandards. […] Die Aufführung geriet zu einer klaren Verdeutlichung des Titels, überließen sich die Musiker der verschiedenen Instrumentengruppen mit Lust und Spaß an ihrem Können den Herausforderungen ihrer Partien, die die zusammengenommen das Konzertieren im Sinne des Zusammenspielens als Movens von Bartóks Werk darstellten. Ein beachtliches Konzert also insgesamt.«