Konzert
Werke von Ludwig van Beethoven und Wolfgang Amadeus Mozart
Ludwig van Beethoven (1770‑1827)
Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 (1812)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756‑1791)
Klavierkonzert Nr. 17 G-Dur KV 453 (1784)
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 (1803, 1807/08)
Wir starteten in dieser Spielzeit die Sinfoniekonzertsaison mit der 6. Sinfonie in F-Dur von Ludwig van Beethoven. Daran knüpft nun die von ihm als »Kleine F-Dur« bezeichnete 8. Sinfonie an. Stefan Vladar widmet sich diesem Konzert mit wahren Klassikern der Orchesterliteratur und tritt erneut in seiner Doppelrolle als Dirigent und Pianist auf.
Der scherzende Beethoven. Wer hätte das erwartet von ihm, der von Schicksalen geprägt, sonst Bizarres und Fantastisches schuf? Mit ungewohnter Leichtigkeit und viel Witz erklingt Beethovens 8. Sinfonie. Statt eines (wie in dieser Zeit üblichen) langsamen zweiten Satzes komponiert er ein Allegretto Scherzando und bildet damit entgegen aller Konventionen die thematische Einheit der gesamten Sinfonie. In ähnlich verdrehter Weise verfährt Beethoven mit weiteren Satzbezeichnungen, Tempi, Längen oder harmonischen Wendungen. Als wäre der Komponist noch einmal bei der Musik des 18. Jahrhunderts in die Schule des musikalischen Witzes gegangen.
Leichtigkeit hören wir auch in den ersten Takten von Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur heraus. »In freundlicher Tonart steckt es voll geheimen Lächelns und geheimer Trauer«, beschreibt es der Musikwissenschaftler Alfred Einstein. Nicht mehr ganz so geheim erscheint die Trauer in den immer wieder nach Moll tendierenden Melodien im zweiten Satz. Klopft hier vielleicht das Schicksal an die Tür? Auch im letzten Satz trüben Moll-Variationen die heitere Atmosphäre. Doch es endet wie es begonnen hat: in naivem G-Dur.
Und dann? DA DA DA DAAA. Muss hier noch mehr gesagt werden? Ebenso einfach, wie genial ziehen sich vier Töne durch Beethovens 5., die sogenannte »Schicksals-Sinfonie«. Sie ist das wohl berühmteste Werk der Orchesterliteratur und hat es 1977 als Teil des »Sound of Earth« sogar an Bord der Raumsonde Voyager II geschafft. Seitdem kreist sie im Universum. Musik, die nicht zu bremsen scheint.