Konzert
Frank Martin (1890‑1974)
Petite Symphonie Concertante
für Harfe, Cembalo, Klavier und zwei Streichorchester
Franz Schubert (1792‑1828)
Sinfonie C-Dur D.944
Der Dirigent Paul Sacher war es, der Frank Martin anregte, in einem Konzert eine Besetzung in den Vordergrund zu rücken, die man eigentlich eher mit einem barocken Basso continuo verbinden würde. In der Gegenüberstellung von zwei Streichorchestern mit Soli an Harfe, Klavier und Cembalo schuf Martin so kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs eine Konstellation, die entfernt an Bachs Brandenburgische Konzerte erinnert. Die Zeit der Komposition spiegelt sich jedoch in den Marschrhythmen ebenso wider wie in der Fragilität des Spiels der Soloinstrumente.
Franz Schuberts große Sinfonie in C-Dur erklang erst postum, dirigiert von Felix Mendelssohn Bartholdy. Zu umfangreich, zu schwer war sie noch zu Lebzeiten gewesen. Inspiriert von Beethovens 9. Sinfonie suchte Schubert nach einem eigenen Weg, mit dessen unbedingtem Formwillen und philosophischem Anspruch mitzuziehen. Aus kleinsten Motiven entwickelt Schubert seinen musikalischen Fluss, betrachtet sie von allen Seiten, türmt sie zu gewaltigen Klanggebilden und schuf so die Grundlage der weiteren Entwicklung der Sinfonie – über Schumann und Mendelssohn bis zu Bruckner und Mahler.