Konzert
Im Rahmen des Jubiläumsprogramms »400 Jahre Stadtbibliothek«
Werke von Ludwig van Beethoven, Zoltán Kodály und Johannes Brahms
Ludwig van Beethoven (1770‑1827)
Klaviertrio Nr. 1 Es-Dur op. 1/1 (1793‑94)
Zoltán Kodály (1882‑1967)
Duo für Violine und Violoncello op. 7 (1914)
Johannes Brahms (1833‑1897)
Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8 (1889)
Das letzte Kammerkonzert in der Spielzeit 2021/22 widmen wir dem 400. Geburtstag der Lübecker Stadtbibliothek und bedanken uns aus diesem Anlass herzlich für die langjährige sehr gute Zusammenarbeit! Auf dem Programm stehen drei kammermusikalische Frühwerke von Ludwig van Beethoven, Zoltán Kodály und Johannes Brahms.
Beethoven veröffentlichte mit seinen drei Klaviertrios op. 1 als erste Werke gleich echte Marksteine der Trio-Literatur. Das Klaviertrio Es-Dur op. 1/1 ist zwar heute weniger bekannt als sein »Geistertrio« oder das »Erzherzogtrio«, es wurde aber zu Beethovens Lebzeiten dank seiner Neuheiten und musikalischen Fülle als Meisterwerk erkannt.
Kodálys Duo für Violine und Violoncello entstand am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Es spiegelt die Ergebnisse von seinen Feldforschungen zur ungarischen Volksmusik. Das Werk erinnert im Klang und im ungeschönt-rustikalen Gebrauch der Instrumente an bäuerliche Musikpraxis, die Kodály – ähnlich wie sein Kollege Bartók – authentisch und nicht süßlich-verkitscht verwendet. Das Duo ist eines der anspruchsvollsten und emotionalsten Werke, die je für diese Besetzung komponiert wurde.
Das Klaviertrio H-Dur ist gleichzeitig das früheste und das späteste der Klaviertrios von Johannes Brahms. 1854 erschien die Erstfassung als eines der ersten kammermusikalischen Werke von Brahms. Wie der 53jährige sein eigenes Frühwerk 1889 durch radikale Eingriffe veränderte, gehört zu den seltenen Fällen offener Selbstkritik eines großen Komponisten. Es ist »ein unvergleichliches Zeugnis für seine künstlerische Offenherzigkeit und Ehrlichkeit, mit der er geraden Weges zeigt, was er in seiner Jugend nicht recht gemacht hat.« (Eusebius Mandyczewski).