Musiktheater
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach Prosper Mérimée
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Ein plötzlich erwachtes Begehren wirft den Sergeanten Don José aus seiner gewohnten Bahn. Eine Frau, die ihm unvermittelt eine Blume vor die Füße wirft, eröffnet ihm Zugang zu einer Welt, vor der er sich bis dahin verschlossen hat. Die Frau heißt Carmen, und sie ist eine gesellschaftliche Außenseiterin. Was sie haben will, nimmt sie sich; wenn sie liebt, dann mit jeder Faser ihres Wesens. Ein Zufall führt Carmen und José zueinander, vielleicht auch ein Missverständnis. Denn José, der erotisch Unerfahrene, glaubt durch die ihm zugeworfene Blume Carmens Interesse auf sich gerichtet. Um mit ihr zusammenzukommen, nimmt er militärische Degradierung und Inhaftierung in Kauf, ja, er setzt schließlich für eine Beziehung mit Carmen seine gesamte bürgerliche Existenz aufs Spiel. Sie aber hat nach kurzer Zeit genug von ihm und will sich wieder trennen. Dabei behauptet Carmen kompromisslos ihren Anspruch auf Freiheit und Selbstbestimmung.
Basierend auf einer 1845 veröffentlichten Novelle von Prosper Mérimée schuf Georges Bizet 1875 eine Oper, die auch 150 Jahre nach ihrer Uraufführung aufwühlend, rätselhaft und musikalisch taufrisch ist.