»Man nehme einen alten, von Sergei Prokofjew musikalisch ummantelten Märchenstoff, das Philharmonische Orchester Lübeck unter Takahiro Nagasaki und eine Inszenierung der Ballett-Kompagnie des Theaters Kiel – und erhält mit ›Cinderella‹, aufgeführt im Großen Haus des Lübecker Theaters, eine märchenhafte Premiere.«
»Yaroslav Ivanenkos Choreografie war stimmig und bot eine zauberhafte Sichtweise auf den traditionellen Stoff, indem er das Elternhaus in eine Zirkuswelt verlegte. […] Das sehr gelungene Bühnenbild von Lars Peter brachte zur richtigen Zeit die richtigen Symbole. […] Die ausdrucksstarken Kostüme von Angelo Alberto und die warmen Lichteffekte von Matthias Hillebrandt und Sebastian Marx rollten den Solisten den roten Teppich aus. Großartig, sowohl tänzerisch als auch in der Ausdeutung des feinen Charakters der Titelfigur, wurde Gulzira Zhantemir als Cinderella. Sportlich und elegant tanzte Vitalii Netrunenko als Prinz. […] Musikalisch getragen wurde der Abend vom ausgewogenen Klang des Philharmonischen Orchesters Lübeck unter der souveränen Leitung von Takahiro Nagasaki, der Prokofjews schwerblütige Musik metronomgenau und feinfühlig dirigierte […].«
»Ballettdirektor Yaroslav Ivanenko inszeniert mit frischem Wind und schönen Farben einen märchenhaften Klassiker mit einer Prise ›Roncalli‹. […] Das Publikum ist im wahrsten Sinne des Wortes verzaubert. […] Der Tanz ist blitzsauber, eben so, wie man es von der Kieler Truppe gewohnt ist, und das Zusammenwirken mit dem Lübecker Orchester unter seinem 1. Kapellmeister und stellvertretenden GMD Takahiro Nagasaki eine runde, harmonische Sache.«
»Es macht staunen, wie Ivanenko sein großes Ensemble – die vielen Solisten, das große Corps und mancherlei Statisten – bewegt, es die Bühne füllen lässt, um diese dann wieder ganz dem Individuum zu überlassen. Mit Lars Peter hat er aber auch einen Gestalter, der mit wenigen Mitteln Orte (Zirkusarena) und Atmosphäre (Kronleuchter) schafft – ebenso wie die Kostüme von Angelo Alberto und die Lichtgestaltung von Matthias Hillebrandt und Sebastian Marx den Gesamteindruck mitbestimmen. […] Dieses Tanzgeschehen mit dieser Musik ist ein Erlebnis. Das Premierenpublikum jubelte lange.«
»Yaroslav Ivanenko hatte gute Ideen, wie er die Tänze choreografisch so einsetzte, dass sie zugleich die Charaktere durchscheinen ließen. Nichts wirkte aufgesetzt und die Tanzkunst angemessen, am stärksten dann bei dem Protagonisten-Paar. […] Die Zirkuswelt hatte zudem einige magische Glanzpunkte und akrobatische Einlagen z. B. die eines Hula Hoop Artisten, dass man fast vergaß, in einem Opernhaus zu sitzen. Dafür, dass das nicht geschah, sorgten die Lübecker Philharmoniker unter Leitung des aufmerksamen Takahiro Nagasaki. Es ist nicht einfach, das Orchester mit den Zeitvorstellungen der Tänzer zu koordinieren. Es gelang sichtbar gut […]. Langer Beifall war Dank für die vielseitige Mühe.«