Pressestimmen

»Ein Hochgenuss, und das beileibe nicht nur für die Ausgehungerten unter den Ballettfreunden. (…) Zu sehen sind ein echter, weil Perfektion fordernder Ivanenko, und, ebenso beeindruckend, ein echter Heiko Mönnich (Ausstattung). Beim gemeinsamen ›Dorian Gray‹ zeichnen mobile Spiegelelemente, Bilderrahmen, die aus dem Schnürboden einschweben, die Geschichte eines Narziss‘ beim Tanz auf dem schmalen Grat zwischen Ästhetik und Ethik nach. Und die musikalische Besetzung? Nur ein Streichquartett leitet Daniel Carlberg vom Piano aus. Man vermisst nichts. (…) Christopher Carduck tanzt ihn, als ginge es um sein Leben, ihm gegenüber mit ebensolcher Ausdrucksstärke Amilcar Moret Gonzales als diabolischer Lord Henry Watton. Ebenfalls herausragend sind Keito Yamamoto als Sibyl Vane und Jean Marc Cordero als Maler Basil Hallward. (…) Der Abend ist schön in Perfektion und für Ivanenko ein weiterer Triumph. Das Publikum ist selig.«

shz

»Sinnlich, schön und fantasievoll (…) Das Lübecker Publikum erlebte (…) einen eindrucksvollen Abend frei nach Oscar Wildes Roman und ohne Schönheitsfehler. Das Kieler Ballett Ensemble war in Bestform. Alle, von den Solisten bis zu den Nebenrollen, tanzten auf hohem und höchstem Niveau, waren technisch auf dem Punkt, bewegten sich in der Musik und lebten die tragische Geschichte (…). Ballettchef Yaroslav Ivanenko zeigte mit seiner Choreografie, wie hoch sein literarisches Wissen ist und wie ausgeprägt sein Talent, es in die Bildsprache des Tanzes umzusetzen. Großartig war Christopher Carduck als Dorian. (…) Auf Augenhöhe tanzte Amilcar Moret Gonzalez den Lord Henry. (…) Keito Yamamoto (…) hingebungsvoll im Tanz und in der Rolle das Opfer eines Stärkeren. Ebenfalls eindrucksvoll tanzte Jean Marc Cordero (…). Auch musikalisch war der Abend ein Genuss. Instrumental getragen wurde das Ballett von einem Klavierquintett (Daniel Carlberg – Leitung und Klavier, Carlos Johnson und Daniela Dakaj – Violine, Bennet Ortmann – Viola sowie Hans-Christian Schwarz – Cello), das es verstand, so metronomgenau zu agieren, dass die Musik tanzbar war. (…) die Geschichte (…) endete unter Bravorufen des Lübecker Publikums.« 

Lübecker Nachrichten

»Ivanenko hat Oscar Wildes Romanhandlung verdichtet, die Musik zusammengestellt – und fesselt mit seiner Choreographie, in der klassisches Ballett moderne Ausdrucksmöglichkeiten nutzt. Immer wieder treibt er das Geschehen regelrecht auf die Spitze (…) Bei der Lübecker Premiere standen von den mehrfach besetzten Hauptrollen im Mittelpunkt die sprungmächtigen Christopher Carduck (Dorian Gray) und Amilcar Moret Gonzales (Lord Wotton) sowie die durchtrainierte, pirouettensichere Kaito Yamamoto (Sibyl Vane): Was sie an Figuren perfektionieren, ist immer wieder eine Spitzen-Leistung und stellt ihnen und Ivanenko das beste Zeugnis aus (…). Einen unbedingten Anteil am Erfolg haben die Musik und ihre fünf Interpreten. Ivanenko unterlegt den Tanz lediglich mit Kammermusik – und die Ausführenden sind Feuer und Flamme: Kiels 1. Kapellmeister Daniel Carlberg erweist sich als mitreißender Pianist mit den vier Lübecker philharmonischen Solo-Streichern: Carlos Johnson, Daniela Dakaj (Violinen), Bennet Ortmann (Viola), Hans-Christian Schwarz (Cello) spielen all ihre Qualitäten aus. (…) - Zumal die Ballettomanen im Premierenpublikum waren aus dem Häuschen; sie hatten ja auch mitreißende 65 Minuten erleben können.« 

HL-live

»Herausgekommen ist eine ungemein dynamische Verdichtung des Stoffs in sieben Bildern auf Beziehungen, Wandlungen und starke Emotionen in einem Gesamtkunstwerk aus hochanspruchsvoller Choreographie, wunderbaren Kostümen, einem tänzerisch-beweglichem Bühnenbild und phantastischer Musik. Letzteres betrifft sowohl die Auswahl der kammermusikalisch wiedergegebenen Werke als auch das mitreißende Spiel der Musikerin und Musiker unter der Leitung von Daniel Carlberg. (…) In großartiger Synchronizität tanzen die Mitwirkenden zu den Stücken und bilden so eine beeindruckende Einheit. Hervorragende tänzerische Leistungen bieten in der ganzen Produktion die Hauptrollen ebenso wie das Corps de Ballet und die sich daraus lösenden Paare und Solisten. (…) Alle Veränderungen und inneren Wandlungen werden durch ein lebhaft-bewegtes Bühnenbild verstärkt; die Kulissenschieber gehören zum Ensemble und so tanzt die ganze Bühne mit allen Requisiten, Wänden, Spiegeln und Bildern gleichsam mit. (…) Langanhaltender, begeisterter Applaus für eine mitreißende Produktion.« 

Der Opernfreund

»Christopher Carduck, sehr sicher in seinen tänzerischen Posen von Eitelkeit bis hin zum Opiumrausch, darf seiner Rolle viel Sinnliches geben. Er schafft es damit, den immer mehr zerstörenden Einfluss von Selbsttäuschung und Opium glaubhaft zu machen. Am meisten überzeugte (…) Amilcar Moret Gonzales, nicht nur durch sein Äußeres. Imponierend stark, mit großen Sprüngen und weit ausladenden Armbewegungen wird er seiner Rolle als teuflischer Seelenfänger à la Mephisto oder anderer Kollegen seiner Zunft in jedem Moment gerecht. Für ihn hat Ivanenko eindrucksvolle Situationen gefunden, nicht zuletzt das Schlussbild, das endgültig seine Verderben bringende Kraft verdeutlicht.« 

unser Lübeck

»Grey, selbstverliebt, zunächst unruhig suchend, später leidenschaftlich dynamisch und raumgreifend getanzt von Christopher Carduck, erhofft sich, dass das Porträt an seiner Stelle altert und ihm lebenslange Jugend beschert. Durch den dunklen Zyniker Lord Henry Wotton (famos: Amilcar Moret Gonzales) angestiftet, ordnet er sein Leben ganz dem Lustprinzip unter. […] Keito Yamamoto, schmetterlingshaft violett gekleidet, tanzt eindringlich, der Pas de deux mit Dorian (Christopher Carduck) wird zu einem Glanzstück aus Balancen und Drehungen in verschiedenen Posen, vom Tänzer gehalten und gehoben. […] Die neoklassische Choreographie zeichnet diese Entwicklung eindringlich nach, mit einem glanzvollen Corps de ballet. […] Daniel Carlberg, 1. Kapellmeister in Kiel, hat die musikalische Leitung und wirkt auch am Klavier. Es spielt […] ein kompetentes Kammerensemble der Lübecker Philharmoniker mit Evelyne Saad, Christina Reitemeier, Christian Jonkisch und Antonia Krebber. Viel Beifall gab es für alle.«

Lübeckische Blätter