»Am Theater Lübeck feierte ›Das Dschungelbuch‹ als Familien-Oper eine umjubelte Premiere. […] Sollimas Musik ist aus vielen bekannten Versatzstücken zusammengebaut, sie erinnert mal an Filmmusik, mal an große Oper – vor allem aber ist sie farbig und abwechslungsreich und überfordert auch die jungen Zuschauer nicht. […] Regisseur Maestrini und sein kongenialer Comic-Zeichner Joshua Held gelingt es, während der gesamten Spieldauer den Spannungsbogen hochzuhalten. Geschickte Tempowechsel sorgen dafür, dass die Bilderflut auch die Kleinen nicht überwältigt. […] Auch musikalisch war die Premiere sehr gelungen. Sergi Roca, Kapellmeister in Kiel, lotste stellvertretend […] die klein besetzten Lübecker Philharmoniker sicher durch die nicht einfach geschriebene Partitur. [...] Am Ende gab es großen Beifall für diesen Ausflug in den Urwald – so kann Oper auch sehr jungen Menschen Freude machen.«
»Das interagierende Miteinander von Bühnengeschehen und Filmverlauf ist nahezu perfekt. Die Kunst besteht darin, ersteres mit dem spektakulären zweiten nicht zu erschlagen. Es gelingt. Eine atemberaubende Seil-Akrobatik, die Clara Brauer und Caroline Klein als Makaken zeigen, trägt dazu ein gutes Teil bei. Auch der Gesang sitzt. […] Spaß hat jeder – Erwachsene auch ohne die Begleitung von Kindern.«
»Die Wangen der jungen Zuschauenden leuchten rot, der Farbe nicht nur der Makaken und des Feuers, auch die der inneren Begeisterung. Im langen Schlussapplaus war zu erkennen, dass sie auch den starken Leistungen der Akteure galt, den jungen Stimmen aus dem Lübecker Opernstudio. Nataliya Bogdanova gehört dazu. Ihre wahrlich fordernde Partie als Mowgli verlangt hohe Stimmartistik. Wie sie mühelos jede Hürde nahm, begeisterte. Milena Juhls warmer Mezzo macht ihren schwarzen Panther richtig sympathisch wie Andreas Lettowskys warme Stimme den immer hungrigen Baloo. Auch die beiden anderen Baritone passten ihren Stimmklang wunderbar dem Charakter ihrer Gestalten an, Beomseok Choi dem des fiesen Shere Khan und Laurence Kalaidjian dem des hinterhältigen Gurillas. […] Sergi Roca Bru […] [inspirierte] das Lübecker Orchester zu einer schwungvollen Leistung.«