Schauspiel

Der Besuch der alten Dame

Eine tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

Güllen ist pleite. Keine Steuereinnahmen und leere Kassen, obwohl die Wirtschaft des Landes boomt: Güllen soll gepfändet werden! Die ersehnte Rettung naht in Person von Claire Zachanassian, geb. Klara Wäscher, in jungen Jahren von Alfred Ill geschwängert und verlassen, den Vaterschaftsprozess aufgrund falscher Zeug:innenaussagen verloren, entehrt und bettelarm aus der Stadt vertrieben, Kind verloren, zur Prostitution gezwungen, reichen Ölbaron geheiratet und beerbt, jetzt Milliardärin! Nun gilt’s: Mit der Hoffnung, in der ehemaligen Güllenerin eine spendable Wohltäterin begrüßen zu können, wird Claire Zachanassian ein großer Bahnhof bereitet. Und tatsächlich ist sie willens, der Stadt eine Milliarde zu spenden, allerdings unter einer Bedingung – Alfred Ill muss sterben! Selbstverständlich große Empörung bei allen Güllener:innen mit sofortiger konsequenter Ablehnung des unmoralischen Angebots im Namen der Menschlichkeit. Doch seltsam, nach und nach ist überall in der Stadt eine erhöhte Konsumfreudigkeit zu verzeichnen, Kredite werden großzügig gewährt, ein neues Rathaus soll gebaut werden, selbst die Kirche leistet sich neue Glocken. Und Alfred Ill meint zu verspüren, dass sich die Güllener:innen ihm gegenüber zunehmend seltsam benehmen …

Dürrenmatt treibt den Konflikt zwischen Geld und Moral, Schuld und Vergebung, Heuchelei und Aufrichtigkeit, zwingend auf die Spitze. Also – was darf ein Mensch kosten?

Besetzung

Inszenierung Tilo Nest
Kostüme Anne Buffetrille
Licht Falk Hampel
Dramaturgie Oliver Held
Claire Zachanassian Susanne Höhne
Ihre Gatten VII-IX, Butler, u.a. Vincenz Türpe
Alfred Ill Andreas Hutzel
Mathilde, seine Frau Rebecca Indermaur
Ottilie, seine Tochter Luisa Böse
Bürgermeister Michael Fuchs
Pfarrer Johannes Merz
Lehrer Sven Simon
Die alte Dame in Weiß schaut mit ernster Miene nach vorne. Im Hintergrund sind 5 verschwommene Personen in braunen Klamotten zu sehen.
Foto: Sinje Hasheider
Premiere 20/09/24 · Großes Haus

Dauer: ca. 2 Stunden, 50 Minuten (eine Pause)

Pressestimmen

»Von Regie über Schauspiel-Leistung bis Bühnenbild und Kostüm – Dürrenmatt-Stück ist rundum gelungen«

Lübecker Nachrichten

»Susanne Höhne ist großartig in dieser Rolle, denn sie kann die Eleganz dieser reichen Frau zeigen, aber auch ihre proletarische und skrupellose Art verkörpern.«

Lübecker Nachrichten

»Ill, herausragend von Andreas Hutzel gespielt […]«

Lübecker Nachrichten

»Das Gesamtkonzept unter der Regie von Tilo Nest war stimmig, die schauspielerische Leistung überzeugend, das Bühnenbild von Bernhard Siegl symbolträchtig. Kostüme, Maske, Licht und Ton waren effektvoll.«

Lübecker Nachrichten

»Es war ein lohnender Abend, bei dem sich viel reflektieren ließ: über ungezügelte Rachsucht im persönlichen Bereich wie aktuell in internationalen Konflikten sowie übers Wegschauen.«

Lübecker Nachrichten

»Allerbest diese Inszenierung, in jeder Hinsicht.«

NDR 1 Welle Nord

»[Tilo Nests] Theater ginge auch als Film gut weg – so stark sind die Bilder, so kompakt die Szenen, so sehr trägt der Sound.«

NDR 1 Welle Nord

»Mit Susanne Höhne als Claire Zachanassian und Andreas Hutzel als Alfred Ill rücken zwei Granden des Lübecker Schauspiels in den Mittelpunkt des Geschehens, die auf der Klaviatur ihres Könnens spielen.«

sh:z

»Tilo Nest hat Dürrenmatts tragische Komödie »Der Besuch der alten Dame« in einer Weise inszeniert, die sowohl Lacher als auch Schockstarre zulässt. Die klassische Schullektüre wird entstaubt und mit neuer Spannung geladen. Dazu tragen alle Beteiligten bei, sodass ein beeindruckender und lang nachwirkender Theaterabend entstanden ist. Das Publikum applaudierte begeistert mit Standing Ovations für die Darsteller und das Team. Sie sollten sich die Aufführung nicht entgehen lassen.«

Offener Kanal Lübeck

»Susanne Höhne ist eine Bank. Seit sie fest zum Lübecker Schauspiel-Ensemble gehört, seit 2007 also, brilliert sie in den unterschiedlichsten Rollen. Jetzt macht sie erneut eine Produktion zu ihrem Abend: Als Claire Zachanassian in Friedrich Dürrenmatts »Der Besuch der alten Dame«.«

Lübeckische Blätter