Pressestimmen

»Minutenlanger Applaus drückt nur ansatzweise die Dankbarkeit des Publikums aus, dass das Musiktheater nun wieder in ›der Welt zurück‹ ist. […] Den Anblick von so vielen stimmgewaltigen Musikern auf der Bühne war man tatsächlich nicht mehr gewohnt. […] Kein Musiker sparte an Ausdrucksstärke und bereitete so den Zuschauern ein einzigartiges Erlebnis. […] Es wurde vom Publikum noch eine Zugabe gefordert und der überdurchschnittlich langanhaltende Applaus sagt: Lübeck ist wieder bereit für Musik auf voller Bühne!« 

Lübecker Nachrichten

»Solch eine versammelte Qualität haben wir lange nicht auf der Bühne des Großen Hauses erlebt – das Publikum kam aus dem Jubeln nicht heraus. […] Bea Robein [leitet den Abend] gefühlvoll ein. Und dann kommt […] Bernhard Berchtold […] mit einem strahlend hellen Timbre, wie man es seit Peter Hofmann nicht mehr gehört hat. Mitreißend die Arien-Raritäten der Johanna […] der lyrisch-dramatischen Mezzosopranistin Marlene Lichtenberg, und der Lisa […] von María Fernanda Castillo mit russischem Belcanto und besonders die Cavatine des Aleko […] mit Anton Keremidtchiev – solch ein lyrisch-markanter Bariton ist heutzutage rar geworden. Es blüht der Sopran von Cornela Ptassek auf. […] Die beiden Quartette […] geben auch Noah Schaul und Rúni Brattaberg Gelegenheit zu glänzen. Die beiden großen ›Fidelio‹-Quartette führt Bea Robein als dramatische Leonore an, Joo-Anne Bitter lässt Richard Strauss' »Befreit« voller Reinheit aufblühen […]. Der Chor des Theaters steht nach 565 Tagen erstmals wieder auf der Bühne und bringt furios die Polowetzer Tänze aus Borodins Oper ›Fürst Igor‹. Und die Philharmoniker spielen den ›Tanz der sieben Schleier‹ mit all der Laszivität, die Richard Strauss seiner ›Salome‹ mitgegeben hat. Schließlich ist der Trumpf des Lübecker Musiktheaters Stefan Vladar: Der GMD erfasst die Personalsprache jedes Komponisten und gibt sie seinem Orchester weiter, das nach 18 Monaten erstmals wieder komplett zusammen auf der Bühne spielen konnte.« 

HL-live

»Vladar hatte das – endlich mal wieder große – Orchester mit seinem sehr zu begrüßenden Hang zur Schmissigkeit sowohl bewährt im Griff, wenn es galt, reduktiv hinter den Solisten etwas zurückzutreten, als auch überzeugend in die Offensive zu gehen. […] Marlene Lichtenberg mit ihrer leidenschaftlichen Interpretation der Arie der Johanna aus Tschaikowskys ›Jungfrau von Orleans‹ [war] unbedingt einer der stärksten Auftritte der Soirée. Sehr stark waren auch die ›Polowetzer Tänze‹ aus Borodins ›Fürst Igor‹, bei denen zum ersten Mal seit 18 Monaten der Chor des Theaters Lübeck auftreten durfte. […] Damen- und Herrenchor sangen exakt und ausnehmend kraftvoll, das Orchester strahlte. […] Fulminant war […] das Philharmonische Orchester mit dem Schleiertanz aus Strauss´ ›Salome‹. […] María Fernanda Castillos klarer und voller Sopran bot herzergreifend die Arie der Lisa aus Tschaikowskys ›Pique Dame‹, ein weiterer, dazu sehr emotionaler Glanzmoment des Abends. Herausragend war auch der Bariton Anton Keremidtchiev mit der Cavatine des Aleko aus Rachmaninows gleichnamiger Oper und seiner authentischen Darstellung. […] Joo-Anne Bitters heller Sopran und gutes Textverständnis gaben dem 4. der Fünf Lieder, ›Befreit‹, von Strauss eine schillernde Präsenz. […] Mit Leidenschaft gibt sich die Kultur der Welt zurück.« 

Der Opernfreund

»Es ist ein Abend mit Lohengrin und Fidelio, der Jungfrau von Orleans und dem Rosenkavalier, Salome, Pique Dame, der schweigsamen Frau – und mit Emotionen. […] Ja: Es wird emotional, der Abend beginnt mit dem Strauss-Versprechen ›Und morgen wird die Sonne wieder scheinen‹. Spätestens beim Klang eines kompletten Orchesters weiß man, was wirklich gefehlt hat in den vergangenen anderthalb Jahren. Auch Vladar und die Seinen aalen sich in den wiedergewonnenen Möglichkeiten, arbeiten sich bis in die feinsten Verästelungen der Kompositionen. Ein Höhepunkt ist der ›Schleiertanz‹, bei dem man Richard Strauss‘ Salome vor sich zu sehen meint. Und dann der Chor, der erst eine Woche zuvor wieder zusammengerufen wurde, und nun in den Polowetzer Tänzen aus Borodins ›Fürst Igor‹ schwelgen lässt! Ist es da ein Wunder, wenn im Publikum hier und da Tränen weggetupft werden?« 

shz