»Fulminante Premiere von Richard Strauss’ ›Elektra‹ am Theater Lübeck: Die intensive Inszenierung von Brigitte Fassbaender begeisterte durch das starke Spiel des Ensembles. Der Applaus wollte nicht enden.«
»Brigitte Fassbaender hat [...] äußerst präzise und intensiv inszeniert. Bis in die kleinste Handhaltung hinein agiert das Ensemble mit klaren Bewegungen […]. […] Die junge Sängerin [Trine Møller] gab eine beeindruckende Elektra, ihre Verzweiflung und ihr Wahn werden greifbar und glaubhaft. Das ist große Kunst, die nur zu rühmen ist. Edna Prochnik als Klytämnestra nimmt man ihre menschliche Zerrüttung ebenso ab wie ihren Wunsch, auf irgendeine Weise zur Normalität zurückzufinden [...]. Lena Kutzner als Chrysothemis […] agiert großartig als eine Art Gegenpart zu ihrer Schwester Elektra. Der Bruder Orest […] wird von Rúni Brattaberg mit großer Intensität verkörpert. In den Nebenrollen überzeugen neben anderen Andrea Stadel, Noah Schaul und Laila Salome Fischer, vor allem aber Wolfgang Schwaninger als Aegisth, der seinen grotesken Auftritt mit Verve spielt und singt. […] Zu rühmen sind ebenfalls das Dirigat von Stefan Vladar und die großartige Leistung des Orchesters.«
»Trine Møller singt und spielt die tragische Titelheldin mit kaum beschreibbarer Eindringlichkeit. […] Stimmlich dominiert sie die Szene, auch in den leisen Passagen [...]. […] An der Seite Elektras steht ihre Schwester Chysothemis […]. Die Sopranistin Lena Kutzner verkörpert […] diese junge Frau […] überzeugend […]. Stimmlich ist sie ebenfalls ganz großartig und [...] dringt sie jederzeit mit aller Intensität, Angst und Sehnsucht mühelos durch den prallen Klang des umfangreichen Orchesters. […] Edna Prochnik gibt der Mörderin […] eine bewundernswerte Vielschichtigkeit und lässt mit ihrem mal warmen, mal erbarmungslos harten Mezzosopran die Gestalt einer Frau entstehen, die […] menschliche Wärme und Nähe sucht […]. […] Dass gesungenes Wort und interaktives Spiel bei allen eine absolute Einheit bilden, dafür sorgt die detailverliebte Personenregie von Brigitte Fassbaender, die eben als Sängerin und Regisseurin jede Silbe, jede Bewegung und auch die inneren Regungen sämtlicher Personen im Blick hat.«
»[…] die [Instrumentalisten] bringen hier eine Wucht des Klangs, einen Sog mit einer Freude am Detail, die staunen und glücklich macht. Man kann nur den Hut ziehen vor der Qualität von GMD Vladars Dirigat, seiner Einfühlungsgabe und [den] Philharmonikern […]. […] Es ist die Personenregie, die diese Aufführung so spannend macht. […] ›Elektra‹ lebt von der Titelpartie: Trine Møller […] führt ihren Sopran aus kummervoller Ruhe immer wieder zu Spitzentönen voll Gefühl und Dramatik, dass es selbst den Opernkenner vom Sitz reißt – welch eine große Künstlerin! Ihre Schwester Chrysotemis [Lena Kutzner]: anrührend, heller timbriert und gleichfalls tadellos in allen Registern. Den beiden […] steht Edna Prochnik […] in keiner Note nach: Ihre Klytämnestra als selbstbezogene Mutter überzeugt in der Deklamation wie in der Tonschönheit ihres Mezzos. […] Runi Brattaberg stattet den Orest mit balsamischem Bass aus. Wolfgang Schwaningers heller Tenor entspricht voll den Intentionen des Komponisten ebenso wie auch Noah Schaul, Changjun Lee und Laurence Kalaidjan in kleinen Rollen.«
»Alle Mitwirkenden – voran Trine Moeller und GMD Stefan Vladar – machen diesen Abend außergewöhnlich und zum Ereignis, das vom Premierenpublikum spontan mit Standing Ovations und lange gefeiert wurde.«
»In der […] Sopranistin Trine Möller […] hatte die Regisseurin eine Elektra, die über eine große darstellerische Ausdruckspalette verfügt und […] ihre Verzweiflung, ihre Besessenheit und die Sehnsucht nach Rache glaubhaft umsetzen konnte. […] ihr makelloser, in allen Lagen ausgeglichen klingender dramatischer Sopran wirkte bombensicher und völlig unangestrengt. Ebenfalls ein gelungenes Rollendebüt gab Lena Kutzner als ihre Schwester Chrysothemis. […] sie [gefiel] mit emotionalem, anrührendem Spiel und ihrem leuchtenden Sopran, wunderbar phrasiert und mit glanzvoller Höhe. Edna Prochnik als Klytämnestra […] konnte sie darstellerisch ihre Ängste vor dem Leben und vor ihrem zu erwartenden Schicksal durchaus glaubhaft machen, und auch stimmlich gelangen ihr besonders im Monolog intensive Momente. […] Lübecks GMD Stefan Vladar führte sein wieder einmal bestens disponiertes Philharmonisches Orchester mit effektvollen Akzenten durch die geballten Sektionen dieser gewaltigen, komplexen Partitur. […] Entsprechend groß war die Begeisterung und der lang anhaltende Applaus für sämtliche Mitwirkenden.«
»In diese dunkle Tragödie von Tod und Todesnähe bringen die spielerisch und musikalisch wunderbar agierenden Mägde mit ursprünglicher Vitalität Licht und Leben ins Spiel. Überhaupt: Spielerisch und sängerisch ist dieser Abend eine reine Freude […]. Opernlegende Brigitte Fassbaender hat in Lübeck als Regisseurin hervorragende Arbeit geleistet: Jede Bewegung auf der Bühne, jede Geste der Handelnden ist austariert, alles stimmt, ist stimmig. Das gilt für den ganzen Abend. […] Und das große Orchester? Großartig! Elastisch, elegant und energisch, wo es energisch zu sein hat. […] In sympathischer Leidenschaft versteht Vladar es, den kräftigen Orchesterklang mit dem Vokalklang auf der Bühne auszugleichen. […] Dynamisch differenziert und dramatisch gesteigert erfüllt Trine Møller die Rolle der Elektra. […] Ebenbürtig präsent und klangschön schlüpft Lena Kutzner in die Rolle der Schwester. Auch Edna Prochnik […] überzeugt durch ihre hohe sängerische und darstellerische Wandlungsfähigkeit. […] Bravo!«
»Sensationell überragend und überzeugend - selten so eine gute ›Elektra‹-Aufführung erlebt.«
»Wenn eine dramatische Sopranistin wie die Dänin Trine Møller nicht nur Elektra singt und spielt, sondern diese höchst anspruchsvolle Figur geradezu verkörpert, sozusagen ist, dann ist der Erfolg schon garantiert. Wenn sie dann noch auf eine Regisseurin wie Brigitte Fassbaender […] und grandios singende Kolleginnen wie die Sopranistin Lena Kutzner als Chrysothemis und die israelische Mezzosopranistin Edna Prochnik als Klytämnestra trifft, dann ist das Opernglück komplett. Einen fulminanten Beitrag dazu leisteten die enorm ausdrucksstarken Lübecker Philharmoniker unter der Leitung von Stefan Vladar und das vortreffliche Ensemble. Ein toller Strauss-Klang! Ein in jeglicher Hinsicht grandioser Abend […].«
»Die Regie arbeitet die höchst unterschiedlichen Charaktere der drei Frauen überaus ausdrucksstark heraus. Eine exzellente Personenführung! […] Edna Prochnik gab eine mitreißende, dramatisch packende Klytämnestra, die man nur sehr selten auf gesanglicher Ebene so grandios erlebt. Lena Kutzner gestaltete eine Chrysothemis die, was die Intensität anbelangte, der Elektra in nichts nachstand. Grandios die Spitzentöne und berührenden Pianopassagen; eine grandiose Leistung. Und dann die alles überragende Trine Møller: Eine Elektra der Extraklasse, die berührenden bis ergreifenden Pianopassagen, die runden, exzellent ausgeformten, […] dramatischen Sequenzen, die mit einer Intensität und emotionaler Wucht in den Raum geschleudert wurden, wie es der Verfasser bei einer Elektraaufführung nur ganz selten erleben durfte.«
»Trine Møller, Edna Prochnik und Lena Kutzner verkörpern die drei gegensätzlichen weiblichen Hauptfiguren allesamt glaubhaft. Raum gibt ihnen dafür das aufs Wesentliche reduzierte, ebenso geradlinige wie strenge Bühnenbild von Bettina Munzer. […] Regisseurin Brigitte Fassbaender liefert […] eine rundum stimmige Inszenierung und arbeitet die feinen Nuancen der psychologischen Tiefe der Figuren heraus. Das gesamte Ensemble und das Orchester unter Stefan Vladar verdienen uneingeschränktes Lob!«
»Brigitte Fassbaender fand für Strauss‘ kompositorisches Kraftwerk eine erstaunlich stimmige Lösung […]. […] Hier sei gleich das Orchester einbezogen, das Vladar äußerst sensibel nicht nur im Dynamischen führte, immer mit Rücksicht auf die Sänger und bezogen auf die situative Stimmung. Was Trine Møller darstellerisch an Präsenz leistete, war schier unfassbar. […] Edna Prochnik war […] eine bewundernswert wandlungsfähige Klytämnestra […]. Alles leistete ihre dunkle und runde, in Momenten, wenn es sein musste, harte Stimme. Auch der Gast Lena Kutzner formte sehr dezidiert ihre Chrysothemis […]. So ergab sich ein feinsinniges psychisches Spiel […]. […] In allem zeigte sich eine bewusste, sorgfältig durchdachte Gestaltung. Sehr schnell hob sich das Publikum nach dem rasanten Finale zum stehenden Applaus. Er wollte nicht enden.«
»Es zeugt von einer glückhaften Zusammenarbeit mit dem Dirigier-Energetiker Stefan Vladar am Pult des sowohl furios als auch feinsinnig spielenden Philharmonischen Orchesters Lübeck, dass eine dicht verknüpfte musikalisch-szenische Aktion zu erleben war. […] Die dänische Sopranistin Trine Møller wurde den extremen Anforderungen dieser Partie […] gesanglich wie darstellerisch eindrucksvoll gerecht. […] In Lena Kutzner fand sie eine ebenbürtige Partnerin für die Partie der Chrysothemis, die selbst die hohen Töne klangreich und weich verströmen konnte. […] Imponierend geriet das Quintett der Mägde, die mit ihrem Bösartigkeitsgeplapper die vergiftete Atmosphäre am Ort spürbar machen.«
»Diese Oper zu inszenieren ist wahrhaft keine leichte Aufgabe. Um es aber gleich vorwegzunehmen, [...] Regisseurin Brigitte Fassbaender ist dies mit Bravour gelungen. […] Ein wahrer Kraftakt und eine tief beeindruckende Leistung der Dänin Trine Møller, die die Elektra stimmlich wie schauspielerisch in ihrer innerlichen Zerrissenheit bravourös präsentierte. Hervorragend auch Edna Prochnik als eine sowohl gebrochene als auch hysterische Klytämnestra. Anrührend der Sopran Lena Kutzners als Elektras Schwester Chrysothemis. […] Die Sänger begaben sich bei dieser Frauenpower fast in den Hintergrund. Das macht die solide Leistung von Wolfgang Schwaninger als Aegisth und Rúni Brattaberg als Orest aber nicht minder erwähnenswert. […] Das Orchester unter Generalmusik-Intendant Stefan Vladar lieferte aus dem Orchestergraben gewaltige musikalische Kraft und eine ausgiebige Klangwucht von höchster Qualität. […] Das Premierenpublikum […] würdigte diese intensive Inszenierung mit langanhaltendem Applaus.«
»Die Produktion ist geprägt von einer höchst werkgetreuen Arbeit mit dem Libretto und den daraus sprechenden (familien-) psychologischen Abgründen, einer phantastischen Personen- und Bewegungsregie und drei Hauptdarstellerinnen, die in faszinierender Vielschichtigkeit diese allesamt unglücklichen Frauen zum ergreifenden Leben erwecken. Das von Falk Hampel beleuchtete Bühnenbild von Bettina Munzer ist reduziert und, ebenso wie ihre Kostüme, zeitlos-modern.«