Musiktheater

Eugen Onegin

Lyrische Szenen in drei Aufzügen von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky

In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Vier junge Menschen suchen das Glück und finden es nicht. Pjotr Tschaikowsky, der ihre Geschichte dem gleichnamigen autobiografisch getönten Versroman von Alexandr Puschkin entnommen hat, spürt in den lyrischen Szenen seiner Oper Momenten nach, in denen sich ihre Wege kreuzen, erzählt von ihrer Verliebtheit und Liebe, von ihren Verletzungen und ihrer Verzweiflung.

Der Dichter Lensky, der mit Olga, Tochter einer Gutsbesitzerin, liiert ist, stellt eines Tages in deren Familie den Dandy Eugen Onegin vor. Olgas Schwester Tatjana verliebt sich spontan in Onegin und offenbart ihm in einem Brief ihre Gefühle, wird von ihm jedoch zurückgewiesen. Aus dieser kleinen Tragödie unerwiderter Liebe entfaltet sich die Oper mit tragischer Wucht. Als in einem Duell aus nichtigem Anlass Onegin seinen Freund Lensky tötet, gehen Träume und Hoffnungen von Olga und Tatjana in Trümmer. Und als Onegin Jahre später die Zeit zurückdrehen und doch noch ein Leben mit Tatjana beginnen will, muss er erkennen, dass die Chance auf ein erfülltes Leben mit ihr unwiderruflich verloren ist.

Besetzung

Musikalische Leitung Stefan Vladar
Inszenierung Julia Burbach
Bühne Agnes Hasun
Kostüme Bettina John
Choreografie Klevis Elmazaj
Licht Falk Hampel
Dramaturgie Jens Ponath
Larina Julia Grote
Filipjewna Edna Prochnik
Eugen Onegin Jacob Scharfman
Guillot Jens Tüttenberg / Jean Pierre Roux
 Eugen   Onegin
Foto: Jochen Quast
Premiere 02/09/23 · Großes Haus

Dauer: ca. 2 Stunden, 45 Minuten (eine Pause)

Pressestimmen

»Das Bühnenbild von Agnes Hasun und eine vielfach eingesetzte Drehbühne schaffen fließende Übergänge zwischen den Szenen und eröffnen wie mit cineastischen Mitteln unerwartete Wandlungen und (psychologische) Einblicke. […] Mit den Fadenvorhängen werden […] geschickt intime Begegnungsräume geschaffen. Die Inszenierung zeigt ihre Stärke immer dann, wenn sie sich schmerzhaft in die Sehnsüchte der Protagonisten einfühlt […]. […] Evmorfia Metaxaki hat sich mit der Rolle der Tatjana ein neues Juwel ihres weitgespannten Repertoires erarbeitet. […] Julia Grote als Gutsbesitzerin Larina und Edna Prochnik als Amme Filipjewna singen und spielen engagiert und mit fulminanten Stimmen. […] Das weitere Ensemble rundet die Besetzung perfekt ab.«

Opera Online

»Diese Oper so packend und bewegend zu inszenieren, ist große Regie-Kunst […]. […] Das lag nicht nur am eher minimalistischen Bühnenbild von Agnes Hasun und den stimmigen Kostümen von Bettina John. Julia Burbach führte Sängerinnen und Sänger großartig durch den Bühnenraum, der Einsatz der Drehbühne war virtuos. […] Stefan Vladars Dirigat war zupackend und präzise. […] Eine großartige Leistung des Dirigenten und des Orchesters, die vom Publikum stürmisch bejubelt wurde. […] Als weibliche Hauptfigur Tatjana bezauberte Evmorfia Metaxaki bei ihrem Rollendebüt die Zuschauerinnen und Zuschauer. Ihre Darstellung […] war atemberaubend. […] Das Publikum reagierte begeistert. Viele Bravos und Ovationen im Stehen belohnten das Ensemble, das Orchester, den Dirigenten und das Regie-Team für diese wunderbare Leistung.«

Lübecker Nachrichten

»Die Saisoneröffnung […] geriet zu einem fulminanten Erfolg […]. […] Evmorfia Metaxaki singt und spielt […] mit greifbarer Innigkeit und denkbar größter Intensität des Gefühlsausdrucks. Alle Facetten […] gibt sie mit ihrem Talent zu feiner Phrasierung absolut gekonnt wieder. Ihr ebenbürtig ist Jacob Scharfman als Onegin, der mit seinem kraftvollen Bariton einerseits den selbstbewussten, ja arroganten Lebemann verkörpert, aber psychologisch vielschichtig gerade die verletzlichen, sensiblen Seiten des Titelhelden durchschimmern lässt […]. […] Gustavo Mordente Eda [singt] mit plastisch empfindbarem Spektrum von aufrichtiger Liebe bis zu ebensolcher, leider begründeter Eifersucht. […] Großartige, zu Recht bejubelte Leistungen bringt auch dieses Mal der Chor und Extrachor unter Jan Michael Krüger […].«

Klassik begeistert/Der Opernfreund

»Tatjana, stimmlich bewundernswert tiefsinnig und wunderbar dargestellt von […] Evmorfia Metaxaki. Es war ihr Abend! […] Bei Ensembleszenen, vor allem bei den Tänzen, vermittelte der Choreograf Klevis Elmazaj dem Chor ansehnliche Bewegungskunst, die Jan Michael Krüger mit groß einstudierten Chorpartien hörenswert ergänzte. […] Olga […] wurde von […] Laila Salome Fischer verkörpert, ausgestattet mit quirligem Temperament und mit einer sicheren […] Stimme. […] Die Rolle von […] Lenski […] ist […] wohl die undankbarste. Hohe Anforderungen muss der Tenor gesanglich erfüllen, im Spiel der Enttäuschung Ausdruck geben. Beides mit Kraft und Sicherheit immer präsent zu erfüllen, schaffte […] Gustavo Mordente […], eine bewundernswerte Leistung von ihm. […] Der Schlussbeifall steigerte sich zum Jubel für die Sänger […].«

nmz/unser Lübeck

»Lang anhaltender einhelliger Jubel von einem begeisterten Publikum schloss einen wunderbaren Abend ab, der auf eine spannende Spielzeit hoffen lässt. […] Julia Burbach überraschte mit einer wunderbar einfühlsamen Erzählweise und Empathie auch für den Titelhelden. Ihre intelligente, sehr detailreiche Regie wird durch die klaren Linien bei unauffällig modernem Bühnenbild und Kostümen noch hervorgehoben. […] Die Leistung von Orchester und Dirigent [trug] nicht unwesentlich zum großen Erfolg des Abends bei. […] Hervorheben möchte ich bei den unterstützenden Partien besonders Julia Grote (Larina) und Edna Prochnik (Filipjewna), die als Mutter und Arme stimmstark und mit viel Hingabe agierten. […] Fazit: Was für eine schöne Spielzeiteröffnung!«

Operngestalten

»Die Premiere geriet zum Triumph. […] Chor und Extrachor, wie gewohnt hervorragend aufgestellt, sorgen für Tempo. Besonders der spielerischen Überzeugungskraft und der musikalischen Stärke von Evmorfia Metaxaki und Jacob Scharfman als Tatjana und Onegin ist es zu danken, dass die Gefühlswelten zum lebendigen Spiel werden. Scharfman macht die Sache so gut, dass man seinen […] Onegin schütteln möchte, auf dass er endlich erwachsen werde. Und die Metaxaki, deren Sopran von Jahr zu Jahr größer wird? Angesichts ihrer Präsenz darf man sich fragen, warum die Oper nicht ›Tatjana‹ heißt. […] Am Ende steht das Publikum, das großzügig Zwischenapplaus und Zwischen-›Bravos‹ gespendet hat, und goutiert Gehörtes und Gesehenes laut und begeistert.«

shz

»Um es gleich vorweg zu sagen, diese wunderschöne, ideenreiche Neuinszenierung von der […] Regisseurin Julia Burbach in dem noblen ästhetischen Bühnenbild von Agnes Hasun ist ein grandioser Erfolg, und das Premierenpublikum sparte dann auch bereits zur Pause nicht mit lautstarken Beifallskundgebungen. […] Die gesangliche Leistung des Lübecker Ensembles war sowohl stimmlich als auch darstellerisch […] beeindruckend. In der Partie der Tatjana glänzte Evmorfia Metaxaki mit ihrem strahlenden lyrisch-jugendlichen Sopran […]. In Jacob Scharfman hatte sie einen ebenbürtigen Partner. […] Seinen virilen, dunkel timbrierten Kavaliersbariton führte er geschmeidig und mit viel Ausdruckskraft.«

IOCO - Kultur im Netz

»Julia Burbach widmet sich in ihrer Regie bis ins Detail der Figurenzeichnung, unterstützt von der Choreografie Klevis Elmazajs, der den überzeugenden Chor (Einstudierung: Jan-Michael Krüger) zu erstaunlicher Agilität bringt. […] Evmorfia Metaxaki versteht es, die Wandlung der […] Tatjana […] deutlich zu machen. Die Anforderung der Briefarie […] bewältigt sie, und das Publikum honoriert […] diese Leistung […]. […] Jacob Scharfman findet perfekt in die Rolle des […] Außenseiters […]. […] Ein Opernabend, der das Publikum anrührte und begeisterte.«

Lübeckische Blätter

»In ihrer […] Partie gibt sie [Evmorfia Metaxaki] der Tatjana bei aller Frische eine Seele […]. Und der, der mit der Liebe spielt, bleibt beim gezügelten Bariton Jacob Scharfman […] stets auf Distanz – bis aufs Finale, da er mehr verzweifelt als verzichtet. Gustavo Mordente Eda als Lenski-Gast kann dagegen Gefühle zeigen und seinen Tenor blühen lassen. Und Runi Brattaberg bringt mit der großen Fürst Gremin-Arie seine große Bass-Kultur zur Geltung. […] Im 3. und 4. Akt […] kamen die berühmten Arien [voll zur Geltung] – die das Publikum mit Szenenapplaus bedachte, um am Ende stark und lange zu applaudieren.«

HL-live

»Regisseurin Julia Burbach […] inszeniert […] sensibel und einfallsreich und erzählt nicht nur eine tragische Liebesgeschichte, sondern von zwei zutiefst einsamen Menschen, denen die wahre Liebe verwehrt bleibt. […] Generalmusikdirektor Stefan Vladar leitete das Philharmonische Orchester der Hansestadt Lübeck mit gewohnten hohen Einfühlungsvermögen und garantierte damit ein reines Hörvergnügen. […] Bariton Jacob Scharfman gab einen ausdrucksstarken Eugen Onegin. Evmorfia Metaxaki gab eine wundervolle Tatjana und legte in der Schlußarie besonders kraftvolles Drama in ihren Sopran. […] Es gab immer wieder Szenenapplaus. Nach [der] Aufführung hielt es das Publikum nicht mehr in den Sitzen. Standing Ovations und langanhaltender Applaus für alle.«

Offener Kanal Lübeck