»Mit einem starken und poetischen Bild beginnt [...] die ›Hamlet‹-Aufführung, die [...] dem Publikum einen Abend mit [...] einer herausragenden Schauspieltruppe bescherte. […] Mit explosiver Körperlichkeit stellt Will Workman Hamlet in seiner Zerrissenheit dar, rasend mit gespieltem Wahnsinn, hyperaktiv, verzweifelt, mit überbordender Spielfreude beim Theater im Theater. Da kann Lilly Gropper mithalten, die […] die himmelhoch jauchzende und zu Tode betrübte Freundin Ophelia sowie den Freund Horatio spielt. Grandios ist Astrid Färber als ihre Mutter Polonia: Strippenzieherin, Intrigantin und kalt wie Hundeschnauze. […] Von besonderem Kaliber ist das neue Königspaar: Andreas Hutzel als der coole, gerissene Staatsmann, der jede Situation für sich zu nutzen weiß, und Susanne Höhne – etwas ordinär und verhuscht, seine Gattin Gertrud. [...] Bei diesem exzellenten Spiel, Action auf der Bühne und schönen Regieeinfällen […] werden die drei Stunden nicht langatmig. […] Das Publikum dankt mit langem Applaus im Stehen und Bravos.«
»Pit Holzwarth langt noch einmal zu. Mit der Premiere seiner ›Hamlet‹-Inszenierung ist der Schauspieldirektor in seine letzte Spielzeit am Theater Lübeck gestartet. Dafür hat sich der Shakespeare-Experte ein Spiel- und Regie-Dreamteam an die Seite geholt hat und es gelingt ein Coup: Holzwarths sehr moderne Bearbeitung der Tragödie ist im Prosatext zu erleben, aber Shakespeare ist ganz nah. […] In Lübeck ist Will Workman Spezialist, wenn es darum geht, Verhaltensoriginalität auf die Bretter zu bringen; als „Hamlet“ macht er dies so überzeugend wie nie. Das Gesicht, der ganze Körper ist ein Ringen um Wahrheit und Wahrhaftigkeit. […] Es ist eine Lust, dem Verlauf dieser Tragödie zu folgen. […] Fast drei Stunden dauert der Theaterabend, keine Minute davon ist belanglos, langweilig sowieso nicht. Holzwarth […] feiert mit „Hamlet“ einen großen Abschied.«
»Shakespeares ›Hamlet‹ – irre gut gespielt […] [Es] wurde aus Polonius eine Polonia, von Astrid Färber mit graumeliertem und straffem Herrenschnitt grandios serviert. […] Zudem war Lilly Gropper eine sehr gut sprechende und agierende Schauspielerin, die ihre Auftritte zu großen Momenten im Gefüge werden ließ. […] Will Workman als Hamlet war ausgesprochen sehenswert. […] [Er] leistete auch physisch in dieser nahezu dreistündigen Aufführung Imponierendes. […] Susanne Höhne als Königin Gertrud machte aus ihrer Rolle eine grandiose Studie einer Frau, die erst durch den Sohn erfährt, mit einem Mörder liiert zu sein, die dennoch nicht von ihm lässt. […] Es waren drei spannende Stunden zu erleben, die manche ungewöhnliche Sicht brachten […]. Langen Beifall gab es für eine ungewöhnliche Bearbeitung […]. Der Beifall galt zudem einem ungemein engagierten Ensemble.«