Pressestimmen

»Frauen sind es, die hier jede auf ihre Art die Fäden ziehen und die ebenfalls von Biel minimalistisch in schwarz gestaltete Bühne dominieren. Biels rasante Fassung von Ibsens Text, der dadurch jedoch seine sprachliche Schönheit nicht verliert, bekommt zum Schluss eine ganz neue Richtung und wird durch die eigens geschriebene ›Ibsen-Intervention‹ der Autorin Antje Ràvik Strubel, die 2021 den Deutschen Buchpreis erhielt, ergänzt. […] Atmosphärisch dicht wird der Abend auch durch die Musik von Peter Thiessen, Frontman der Band Kante, sowie Videoeinspieler, die die Figuren noch vielschichtiger erscheinen lassen. […] Biel [ist] insgesamt ein kurzweiliger Abend mit einem wunderbaren Text, überzeugenden Darstellern und großer Aktualität gelungen. Am Ende gab es viel Applaus […].«

Lübecker Nachrichten

»Die Sache mit dem Bordell und Frau Heddas Abschied sind in Lübeck […] ersetzt durch die ›Intervention‹ der renommierten Schriftstellerin Antje Rávik Strubel […]. Rávik Strubel nutzt die bei Ibsen angelegte Jugendfreundschaft der beiden Frauen, um daraus eine Art Verschwörung für die Gegenwart zu stricken […]. […] Thea agitiert als mutig voran strebende Feministin, fest entschlossen zum Ausbruch aus allen Zwängen im von Männern dominierten Wissenschafts-Business, […] während Hedda zwar verführerischer ist denn je, aber auch ziemlich fatalistisch übers Sterben philosophiert […].«

nachtkritik

»Mit dem Rücken zum Publikum steht Behringer da, in weißem Cowboyhut und -stiefeln. […] Ejlert, das ist ihr Gegenspieler, nicht Jørgen Tesman, jener Pantoffelheld, den sie aus Bequemlichkeit geheiratet hat. […] Plötzlich steht dieser [Ejlert] in dem reduzierten Raum, den Mirja Biel für ihre Inszenierung am Theater Lübeck entworfen hat. […] Am Ende gewinnt Hedda, indem sie ihm den Revolver zum Selbstmord reicht. Sie hat die Waffe(n), hat ›Macht über einen Menschen, – ein einziges Mal!‹ Mirja Biel erzählt nicht Ibsen pur […]. Das Gerüst des Dramas lässt die Autorin [Antje Rávik Strubel] stehen, das Ende (natürlich) nicht. Hedda schmort auch in Strubels ›Intervention‹ in der Langeweile ihres Lebens. Emanzipierter, rock-göhriger und selbstzerstörerischer ist sie schon […].«

taz Nord

»Es ist eine starke Thea, die sich der laut verzweifelnden Hedda gegenüber und an die Seite stellt. Vermeintliche Rivalinnen sind Schicksalsschwestern. So kommt ein rund 130 Jahre altes Stück in die Gegenwart. […] Statt [einer] mutmaßlich männlichen Lösung zur Beseitigung ungezogenen Dramenpersonals tauschen sich Hedda und Thea innig verbunden über Ibsen aus. Ein guter Schluss […].«

shz