Musiktheater

La Bohème

Oper in vier Bildern von Giacomo Puccini

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Unter prekären Verhältnissen, doch voller Enthusiasmus für ihre Kunst, leben vier Freunde zusammen in einer Mansarde über den Dächern von Paris: der Dichter Rodolfo, der Maler Marcello, der Musiker Schaunard und der Philosoph Colline. Mit Temperament und kindlicher Ausgelassenheit täuschen sie sich über berufliche Erfolglosigkeit und innere Leere hinweg. Rodolfos Leben wird aus der Bahn geworfen, als eines Abends die Nachbarin an die Tür klopft, um Feuer für ihre Kerze zu erbitten. Es ist die Näherin Lucia, genannt Mimì, die an einer schweren Lungenkrankheit leidet. Rodolfo und Mimì verlieben sich Hals über Kopf ineinander und verbringen mit den Freunden einen ausgelassenen Abend in der Stadt. Sie ziehen zusammen, doch Mimìs Krankheit schreitet voran und Rodolfo sieht keine Möglichkeit, ihr eine zuträgliche Bleibe zu bieten …

Puccinis 1896 uraufgeführte Oper stellt das zwischen Euphorie und Verzweiflung pendelnde Leben der Bohème mit größter Eindringlichkeit dar. »Wenn man sich nicht fest in der Gewalt hat«, meinte Claude Debussy über das höchst emotionale Stück, »dann wird man allein vom Feuer dieser Musik fortgerissen.«

Besetzung

Musikalische Leitung Stefan Vladar
Inszenierung Angela Denoke
Bühne & Kostüme Timo Dentler, Okarina Peter
Choreografie Fabio Toraldo
Kinderchor Gudrun Schröder
Licht Falk Hampel
Dramaturgie Sören Sarbeck
Marcello Gerard Quinn
Schaunard Jacob Scharfman
Colline Changjun Lee
Musetta Natalia Willot
Benoît (alias Alcindoro) Steffen Kubach
Parpignol Mark McConnell
Sergeant bei der Zollwache Chul-Soo Kim
Zöllner Yong-Ho Choi

Chor des Theater Lübeck

Kinder- und Jugendchor Vocalino des Theater Lübeck und der Musik- und Kunstschule Lübeck

Statisterie des Theater Lübeck

Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck

La  Bohème
Foto: Olaf Malzahn
Wiederaufnahme 17/10/24 · Großes Haus

Dauer: ca. 2 Stunden, 15 Minuten (eine Pause)

Pressestimmen

»Im Gesangsensemble ragte Evmorfia Metaxaki als Mimi heraus. Sie sang die Partie der Todkranken mit großer Intensität und betörendem Ausdruck. Bis zu ihrem bitteren Ende verzauberte sie das Publikum mit ihrem glockenreinen Sopran, sie machte die großen Gefühle von Liebe und Leid greifbar. Großartig auch Iurie Ciobano als Rudolfo. Er gestaltete seine Rolle mit starker Präsenz, klangschön, kraftvoll und sehr facettenreich. […] Gerard Quinn (Marcello), Jacob Scharfman (Schaunard), Changjun Lee (Colline) und Steffen Kubach als Benoit waren in ihren Rollen schauspielerisch und sängerisch ebenso überzeugend wie Natalia Willot als Musetta, die einige Kabinettstücke bot. Am Ende war die Begeisterung im voll besetzten Zuschauerraum groß. Diese Premiere hat dem Publikum Freude bereitet, das Theater Lübeck kann wieder einmal stolz sein auf eine Produktion […]. So soll Oper sein.«

Lübecker Nachrichten

»Iurie Ciobanu singt und spielt mit seinem hellen, klaren Tenor den Rodolfo. […] Ciobanu schafft die Höhen spielend, ohne zu schmettern; es lebt stets echte Emotion in all dem, was aus ihm dynamisch kraftvoll oder auch in zartem piano strahlt. […] Ihm zur Seite steht […] Gerard Quinn mit seinem warmen Bariton […]. […] Auch er [Jacob Scharfman] ist ja ein stimmstarker Bariton […]. […] Den [Vermieter Benoît] nimmt niemand ernst; es ist mal wieder eine Paraderolle für Steffen Kubach, der es auch hier schafft, einer eher komödiantischen Partie menschliche Tiefe zu geben […]. Das vierblättrige Kleeblatt vervollkommnet im wahrsten Sinne Changjun Lee als Colline mit einem großartig vollen Bass […]. Tatsächlich wirkt die Mimì von Evmorfia Metaxaki ausgesprochen lebensfroh; ihr glockenheller Sopran überstrahlt mühelos die dynamisch herausfordernde Musik. […] Natalia Willot verkörpert eine […] kokette junge Frau, die sich nimmt, was sie will, aber sie ist auch voller Anteilnahme und echter Empathie. Stimmlich ist sie den übrigen Mitwirkenden ebenbürtig […]. […] Ganz großes Theater – hingehen, mitweinen und begeistert sein!«

Klassik begeistert/Der Opernfreund

»Puccinis ›La Bohème‹ zählt zu den beliebtesten Opern überhaupt – und wurde bei der Premiere […] im ausverkauften Großen Haus zum vom Publikum gefeierten großen Erfolg. Daran war vor allem ein Sänger beteiligt: Iurie Ciobanu in der Rolle des Literaten Rodolfo. Die Serie an strahlenden hohen C's, die dieser Tenor mühelos hinaussingt, wird zum Ereignis und sorgt für Begeisterungsstürme. […] Evmorfia Metaxaki [führt] ihren Sopran supersicher […]. Natalia Willot zieht (auch stimmlich) alle Register einer kessen Musetta. Routiniert setzen Gerard Quinn (Marcello), Jacob Scharfman (Schaunard) und Steffen Kubach (Benoit) jeweils ihren Bariton ein und Changjun Lee (Colline) markant seinen Bass. Mark McConnell, Chul-Soo Kim und Jong-Ho Choi ergänzen das Personal und einen wahren Menschauflauf im 2. Akt: Der große Chor und Kinderchor, dem Denoke mit Phantasie viele persönliche Pointen eingesetzt hat, machen dem Engagement ihrer Leiter Jan-Michael Krüger und Gudrun Schröder alle Ehre. […] Die Standing Ovations des Premierenpublikums wollten kein Ende nehmen.«

HL-live

»Iurie Ciobanus prachtvoller und wendiger Tenor [erklimmt] […] immer wieder alle Höhen unangestrengt. Das setzt einen eigenwilligen, aber doch sinnvollen Kontrast, weil diese Mimì einmal nicht von Anbeginn als Schwindsüchtige gezeichnet wird. Evmorfia Metaxaki darf dagegen eine lebendige, lebensfrohe Blumenstickerin sein […]. Wie sie in dieser Inszenierung stirbt, ist grandios erdacht, kann aber nur einer Sängerin mit so schmeichelnd schönem Stimmklang und einer solchen selbstbewussten Ausdruckskraft im Spiel abverlangt werden. Lübeck besetzt ebenfalls das Gegenpaar sehr stimmig [Natalia Willot und Gerard Quinn]. […] Auch die beiden noch fehlenden Bohèms kann Lübeck charaktervoll besetzen [Jacob Scharfman und Changjun Lee]. […] Alles wäre verlorene Liebesmüh, wenn das Orchester nicht gleichwertig wäre. Aber auch damit kann die Aufführung punkten, denn Stefan Vladar führte seine Philharmoniker sehr empfindsam, ließ den Stimmen Zeit und Luft zum Mitatmen. Spaß, Spannung und Trauer verbanden sich hörenswert.«

nmz/unser Lübeck

»Angela Denoke […] hat […] gemeinsam mit den beiden Bühnen- und Kostümbildnern  Okinara Peter & Timo Dentler eine […] schlüssige Inszenierung in einem wunderbar anzuschauenden Bühnenbild geschaffen. […] Die von Fabio Toraldo geschickt choreographierten Massenszenen gelingen erstaunlich perfekt, und auch die fünfköpfige Band spielte ihre Parade in diesem turbulenten Geschehen auf der Bühne wunderbar präzise. […] Überhaupt hatte die effektvolle, ausgefeilte Lichtregie von Falk Hampel einen ganz beträchtlichen Anteil an der Wirkung und der Stimmung der Szenen […]. […] Der von Jan-Michael Krüger wie immer großartig einstudierte Chor erfüllte seine darstellerischen und choreographischen Aufgaben im zweiten Akt perfekt, gleiches gilt für den von Gudrun Schröder einstudierten Kinder und Jugend-Chor Vocalino. Einhellige Zustimmung des begeisterten Publikums und nicht enden wollenden Applaus gab es am Ende fürs Regieteam und für alle an dieser Produktion Beteiligten, ganz besonders jedoch für das tragische Liebespaar.«

IOCO - Kultur im Netz/Der neue Merker

»Die Regie von Angela Denoke […] ließ besonders der Musik und den großartigen Sängern viel Raum. […] Evmorfia Metaxaki spielt die schwindsüchtige Mimì schlicht authentisch. Glücklicherweise ohne zu viel Pathos. Ihr heller Sopran passt gut zur Jugendlichkeit der Figur, hat aber auch genügend Kraft und Körper, um sich gegen Puccinis manchmal üppigen Orchesterapparat zu behaupten. […] Angela Denoke bleibt in ihrer schnörkellosen Regie nah bei Puccini und der Entstehungszeit der Oper mit dem - aus heutigem Blickwinkel - märchenhaften Bohème-Ambiente. Im zweiten Akt […] choreographiert sie das bunte Volkstreiben virtuos. […] Stefan Vladars sensible Orchesterführung kam dem niveauvoll besetzten Sängerensemble zugute. Nachhaltigen Eindruck hinterließen Bassist Changjun Lee […] oder die flexible Sopranistin Natalia Willot […]. Iurie Ciobanu […] gestaltete die Partie des Rodolfo souverän. Er schwang sich mit seinem warmen Timbre mühelos in höchste Tenorhöhen.«

Deutschlandfunk Musikjournal

»Ein großes Lob gebührt […] dem Orchester unter der Leitung von Stefan Vladar. […] [Es] beeindrucken die Stimmen des Chores (Jan-Michael Krüger) und des Kinderchores (Gudrun Schröder). […] Iurie Ciobanu brilliert souverän […]. […] Evmorfia Metaxaki […] ist […] eine stimmlich und darstellerisch überzeugende Mimi […]. […] Überzeugend in Ausdruck und Bassfülle ist Changjun Lee […]. Ein voll besetztes Haus, ein begeistertes Publikum, ein vor allem musikalisches Highlight dieser Spielzeit!«

Lübeckische Blätter

»Neben der meisterlich gefühlvollen Musik, die Puccini komponierte, galt dieser auch als Meister szenischer Beschreibungen. Diese wurden in Angela Danokes Inszenierung hervorragend übersetzt und die Beziehungsstrukturen zwischen den Protagonisten sensibel herausgearbeitet. […] Neben dem gelungenen Bühnenbild ist die fantastische Lichtgestaltung von Falk Hempel erwähnenswert, die ein grandioses kreatives Zusammenspiel mit dem Bühnenbild bildete und sorgte für ästhetische Bilder. Eine große Oper voller mitreißender Musik in einer soliden sowie berührenden Inszenierung, die vom Publikum mit großem und langanhaltendem Applaus gewürdigt wurde.«

Offener Kanal Lübeck

»In überragend gestalteter Kulisse inszeniert Angela Denoke Giacomo Puccinis Oper mit viel Feinsinn für […] die […] Facetten der unterschiedlichen Charaktere. Es ergibt sich ein stimmiges Gesamtkonzept aus intimen Szenen einzelner Figuren und Paare – hervorzuheben sind hier neben den Hauptdarsteller:innen auch Natalia Willot und Gerard Quinn […]. Zu erleben ist eine kurzweilige, abwechslungsreiche und gefühlvolle Oper, deren Besuch ich gerne weiterempfehle.«

ultimo

»Evmorfia Metaxaki gelang eine berührende bis ergreifende Interpretation der Mimi mit zauberhaft ausgeformten Pianopassagen, großartigen Bögen und herausragend gesetzten, dramatischen Akzenten. Eine Rollenausdeutung, wie man sie sich besser kaum wünschen kann. Eine beeindruckende Leistung. […] Iurie Ciobanu gelang eine feinsinnige, aber auch dramatisch zupackende Interpretation des Rudolfo mit herrlicher, schlank geführter Stimme und mühelosen Spitzentönen; ebenfalls eine großartige Rollenausdeutung. […] Beide Stimmen (Mimi und Rudolfo) verschmolzen in den Duetten hervorragend miteinander. […] Herrlich auch der Kinder- und Jugendchor Vocalino sowie Chor des Theaters Lübeck und der Musik-Kunstschule Lübeck. […] Eine sehr überzeugende und gelungene Aufführung des Hauses.«

Ihr Opernratgeber

»Gelungen war in der Inszenierung von Angela Denoke die Personenführung. Sie bewegte Sängerinnen und Sänger gekonnt über die Spielfläche, auch die Massenszenen waren überzeugend (Choreografie: Fabio Toraldo). Der von Jan-Michael Krüger einstudierte Chor sang und agierte engagiert und sicher, ebenso der Kinderchor (Leitung: Gudrun Schröder). […] Musikalisch […] war diese Premiere ein Erlebnis der allerfeinsten Art. Dirigent Stefan Vladar gelang es ausgezeichnet, das Gleichgewicht zwischen Bühne und Orchestergraben zu halten. […] Stets war die schwelgerische Musik Puccinis durchzuhören, die Transparenz war gegeben. Das Orchester spielte in großer Form, vom leisesten Piano bis zum stürmischen Fortissimo. Das erlebt man auch an großen Häusern kaum jemals besser.«

Lübecker Nachrichten