
Musiktheater
La Sylphide
Ballett von August Bournonville (1805–1879)
Musik von Herman Løvenskiold (1815–1870)
Eine Kooperation des Theater Lübeck mit dem Ballett Kiel
(Uraufführung 1836)
Lübecker Erstaufführung
Premiere 21/09/19 | Großes Haus
Inhalt
»Könnte ich die ewigen Gesetze der Natur, ihre herrlich kecken Rätsel und Wunder in die Welt der Dichtung übertragen, da, das fühle ich, würde mein Werk ein mehr als gewöhnliches sein. Aber die Dichtung würde keine christliche werden, sie würde die Bibel wie eine Edda betrachten und keine andern Werke der Gottheit anerkennen als die Naturgesetze in weitestem Umfang ...«
Ein Bauernhaus in Schottland. James ist in seinem Lehnstuhl eingeschlafen. Die Sylphide, ein Luftgeist, beobachtet den jungen Mann. Er erwacht und ist sogleich fasziniert von dem engelsgleichen Wesen. Doch als James die Sylphide zu fassen versucht, entschlüpft sie durch den Kamin. Auf der Suche nach ihr besinnt er sich: Am heutigen Tag soll die Hochzeit mit seiner Cousine Effy stattfinden. Aber der Gedanke an die Sylphide lässt James nicht mehr los. Als der Geist nur für ihn sichtbar auf dem Hochzeitsfest erscheint, ist es um ihn geschehen. Er eilt ihr nach und findet sich in einem zauberhaften Wald wieder. Sein Wunsch, die Sylphide für sich zu gewinnen, wird immer stärker. Kann ihm die geheimnisvolle Magd dabei helfen? Mehr lesen
August Bournonville schuf seine Choreografie zu »La Sylphide« 1836 auf Musik von Herman Lovenskiold. Ausgangspunkt war das Ballett »La Sylphide« von Filippo Taglioni, der das Stück vier Jahre zuvor für seine Tochter kreiert hatte. Marie Taglioni wurde als Sylphide mit ihrem schwerelos wirkenden Spitzentanz zum Ideal der romantischen Ballerina. Das Werk begründete die Tradition des »ballet blanc«: des »weißen Akts«, der an verwunschenen Schauplätzen wie einer Waldlichtung, einem See oder einer Ruine im Mondlicht spielt und der die Zuschauer*innen in eine romantisch-phantastische Welt entführt.
So gefährlich die Begegnung des Menschenmannes James mit der zauberischen Sylphide ist, so existentiell bedroht wird umgekehrt die Meeresbewohnerin Rusalka in der gleichnamigen Oper in ihrer Bekanntschaft mit ihrem Prinzen. Wir freuen uns, dass uns die Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen des Ballett Kiel in dieser Saison eine Begegnung der beiden Märchengestalten in unserem Spielplan ermöglicht. Weniger anzeigen
Besetzung
Tanzstatisterie
Kindertanzstatisterie
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck
Dauer ca. 1 Stunde, 40 Minuten (eine Pause)
Pressestimmen
»Libretto, Choreografie, Musik und nicht zuletzt die Ausstattung des Kieler Bühnen- und Kostümbildners Heiko Mönnich sind wie geschaffen für die dunkler werdende Jahreszeit. [...] Das Publikum lässt sich willig in die Märchenwelt entführen – auch gerade, weil dort Generationen zueinanderfinden. So viele Kinder wie bei ›La Sylphide‹ gibt es nicht oft bei einer Musiktheater-Premiere im Großen Haus. Familienfreundlich ist schließlich auch die Aufführungsdauer mit einer Stunde und 40 Minuten (eine Pause).«
»Die Leistung des Ballett-Ensembles war lupenrein. Die beiden Solisten der tragenden Rollen – des James (Didar Sarsembayev) und der Sylphide (Emma Francesca Lucibello) – harmonierten in den Pas de deux miteinander und zeigten in den Soli eine reife Leistung: Er in sauberen und athletischen Sprüngen, sie in einem technisch beeindruckenden Spitzentanz. [...] Viel Applaus, zahlreiche Blumensträuße und große Begeisterung gab es für das gelungene Gastspiel.«
»Das Kieler Ballett bietet viel für Auge, Ohr und Herz. Prächtig anzusehen ist schon das Bühnenbild von Heiko Mönnich. [...] In schönen Bildern wird die Geschichte erzählt. Immer wieder begeistern die eleganten Damen, fröhliche Kinder, sprungkräftige Burschen. [...] Es gab rauschenden Beifall, viele Bravos. Blumensträuße wurden auf die Bühne geworfen.«
»Hannah Sofo als verlassene Braut Effy gibt sich mal euphorisch, mal äußerst betrübt, eine präzise Tänzerin, der man gerne zusieht. [...] Gurn tanzt Jean Marc Cordero, ein Lichtblick im Ensemble. Herausragend die undurchsichtige Madge. Hier wird sie von einem Mann verkörpert – Christopher Carduck. Carduck geht in seiner Rolle auf und beweist in jeder Hinsicht seine Vielseitigkeit. [...] Diese Kooperation des Theater Lübeck mit dem Theater Kiel hat es in sich. Die Zuschauer konnten sich gar nicht wieder einkriegen vor Begeisterung.«
»Die Geschichte ist sehr lyrisch durch die pantomimisch geprägte Erzählung, wodurch gerade Ballettanfänger einen leichten Einstieg in die träumerische Geschichte bekommen. Dazu passend sind die Figuren graphisch gezeichnet; die Hochzeitsgäste in farbenfrohen Schottenröcken und die perfiden Hexen, die mit ihren diabolisch artikulierenden Fingern fast schon komödiantischen Charme versprühen.«
»Vor allem das Bühnenbild, detailreich gestaltet von Heiko Mönnich, ist beeindruckend und entführt das Publikum in zwei kontrastierende Welten [...]. Auch der Tanz verzaubert: [...] Als besonderes Highlight kann im zweiten Akt der Tanz der Sylphiden bestaunt werden, welcher nur so von Eleganz und Grazie erstrahlt.«
Weitere Informationen
Infos zum Ballett Kiel finden Sie hier