Musiktheater

Lohengrin

Romantische Oper von Richard Wagner

König Heinrich besucht Brabant, um die Männer des Herzogtums zur Teilnahme an seinem Krieg aufzufordern. Doch steckt Brabant in einer Führungskrise. Graf Telramund bezichtigt Elsa, die Tochter des verstorbenen Herzogs, des Mordes an ihrem jüngeren Bruder Gottfried. Zur Anklage Elsas hat ihn Telramunds Frau Ortrud ermutigt, mit dem Ziel, Telramund und damit auch sich selbst an die Macht zu bringen. Der König ordnet ein Gottesgericht an, in dem Elsas Unschuld bewiesen werden soll. Ein geheimnisvoller Ritter taucht auf und rettet Elsa vor der Verurteilung. Er hält um ihre Hand an, unter der Bedingung, dass sie ihn niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen solle.

Richard Wagner begann im Sommer 1845 mit der Arbeit am Libretto zu »Lohengrin«. Zur Geschichte um die Herzogstochter Elsa und den Gralsritter Lohengrin ließ er sich sowohl von historischen Ereignissen als auch von mythologischen Erzählungen inspirieren. Als im August 1850 Wagners späterer Schwiegervater Franz Liszt die Uraufführung des »Lohengrin« in Weimar leitete, befand sich Wagner im Schweizer Exil, da er wegen seiner Beteiligung am Dresdner Barrikadenkampf steckbrieflich gesucht wurde. Die Auseinandersetzung mit der Figur der Elsa, die für eine bessere Zukunft stehen soll, habe ihn zum Revolutionär gemacht, schrieb Wagner. Mit »Lohengrin« hat er eine neue Opernform geschaffen: das durchkomponierte Musikdrama.

Besetzung

Musikalische Leitung Stefan Vladar
Inszenierung Anthony Pilavachi
Bühne & Kostüme Tatjana Ivschina
Licht Falk Hampel
Dramaturgie Judith Lebiez
Heinrich der Vogler Rúni Brattaberg
Lohengrin Peter Wedd
Elsa von Brabant Anna Gabler / Lena Kutzner
Friedrich von Telramund Anton Keremidtchiev
Ortrud Bea Robein
Der Heerrufer des Königs Jacob Scharfman / Gerard Quinn
Gottfried Johannes Klimpel, Mats Ole Kuhnt, Hendrik Schwertfeger
 Lohengrin
Foto: Jochen Quast
Premiere 04/09/22 · Großes Haus

Dauer: ca. 4 Stunden, 30 Minuten (zwei Pausen)

Pressestimmen

»Bravos und Jubel für »Lohengrin«. Anthony Pilavachis Inszenierung von Richard Wagners Oper wurde bei der Premiere am Sonntag gefeiert. Das Theater Lübeck hat einen großartigen Auftakt zur Saison 2022/23 präsentiert. […] Wer nicht dabei war, hat große Kunst versäumt. […] Auch musikalisch ist dieser »Lohengrin« außergewöhnlich. Schon beim Vorspiel zeigten die Lübecker Philharmoniker unter ihrem Generalmusikdirektor Stefan Vladar eine Pianokultur, wie man sie schon lange nicht mehr erlebt hat. […] Herausragend war auch die Leistung des von Jan-Michael Krüger einstudierten Chores, der an diesem Abend über sich hinauswuchs. […] Am Ende war der Applaus begeistert, steigerte sich zu Ovationen im Stehen […].«

Lübecker Nachrichten

»›Furchtbar großartig‹ ist in der Tat der »Lohengrin« am experimentierfreudigen Theater Lübeck, das mit dieser Produktion aufs Neue bewiesen hat, dass dieses Haus auf höchstem Niveau arbeitet. […] Beide [Bea Robein und Anton Keremidtchiev] sind brillant, Bea Robein spielt und singt diese Königin der Finsternis mit hintergründiger Bosheit, ihre ausdrucksstarke Stimme klingt oft schneidend, hervorragend passend zur Rolle. […] Auch die Nebenrollen sind in dieser Produktion erstklassig besetzt. […] Von erster Klasse, ja überragend ist der Chor bzw. sind die Chöre unter der Leitung von Jan-Michael Krüger. […] Und natürlich das wunderbare Orchester unter Vladars Leitung – das zaubert schmelzenden, vollen Wagner-Klang, weitab von jeglichem Pathos, was durch die Regie-Einfälle kongenial ergänzt wird. […] [Am Ende] brandete der Beifall auf und endete in langanhaltenden, stehenden Ovationen.«

Klassik begeistert

»Spektakulärer hätte die neue Spielzeit am Theater Lübeck nicht beginnen können. ›Lohengrin‹, Wagners` romantisches Schwergewicht endete für alle Protagonisten in großem Jubel und ›standing ovations‹ für Lübecks GMD, Stefan Vladar und seinem Orchester. Was er aus der außerordentlich vielschichtigen und filigranen Partitur […] herausholte, war einfach grandios. Ein perfekter Wagnerklang! Das galt auch für den Chor und Extrachor des Hauses unter der Einstudierung von Jan-Michael Krüger. So homogen und klangschön hat man diesen, ohnehin auf hohem Niveau singenden Chor, selten gehört. Für die fulminant gelungene und einfach schöne und enorm kurzweilige Inszenierung zeichnete Anthony Pilavachi verantwortlich […]. Insbesondere die professionelle, einfallsreiche und äußerst lebendige Personenführung war bestechend.«

Ihr Opernratgeber

»Zu hören ist unter der Leitung von Generalmusikdirektor und Opernchef Stefan Vladar herrliche Musik. Zu sehen sind […] großartige Bilder und packendes Spiel. […] Mit bildstarken Zitaten nimmt Pilavachi sein Publikum mit in die diffizile Wagner-Welt – immer mit einem Augenzwinkern. […] Es entstehen fantastische Bilder, an denen vor allem auch der stimmlich und spielfreudig hervorragend aufgelegte Chor beteiligt ist.«

shz

»[…] Elsa war Anna Gabler, die […] ihrer Stimme einige schöne Momente abgewinnen konnte […]. Darstellerisch konnte sie besonders in ihren Szenen mit Ortrud punkten. […] Bea Robein war eine ausgezeichnete Ortrud […]. Stimmlich hat sie sich diese Partie wunderbar zu eigen gemacht. […] Anton Keremidtchievs […] Telramund war grandios […]. […] Aufhorchen ließ die frische junge Baritonstimme von Jacob Scharfman, einem neuen Ensemblemitglied des Theaters, der auch darstellerisch dem Heerrufer ein starkes Profil geben konnte. Hervorragend besetzt waren die vier Brabantischen Edlen [...], sowie die vier agilen, spielfreudigen und schönstimmigen, als wilde Punkerinnen kostümierten Edelknaben [...]. Der von Jan-Michael Krüger sorgfältig einstudierte Chor [...] klang in jeder Szene phänomenal. Das von GMD Stefan Vladar geleitete Philharmonische Orchester ließ keinerlei Wünsche offen. […] Zu Recht gab es am Ende Ovationen für Stefan Vladar und sein Orchester, aber auch die Solisten und das Regieteam wurden in den donnernden Schlußapplaus mit einbezogen. Es [war] ein höchst erfolgreicher Auftakt in die neue Opernspielzeit.«

IOCO - Kultur im Netz

»Feinzeichnungen in der Personenregie sind […] das Gütemerkmal dieser Inszenierung. Wenn einmal die Charakteristik einer Figur angelegt ist, dann kann man deren Eigenleben weiter verfolgen. Das gelingt dem Regisseur selbst beim Chor in einer Weise, wie man es heute nur ganz selten einmal erlebt. […] Bea Robein ist eine durchweg kultiviert singende Ortrud, die schon durch ihr stummes Spiel im ersten Aufzug keinen Zweifel an ihrem Willen zur Macht beziehungsweise deren Rückgewinnung lässt. Das ist in jeder Geste musikalisch begründet und in der Wirkung durchdacht. […] Peter Wedd glänzt durchweg mit seiner sicher sitzenden Stimme […]. […] Anna Gabler ist eine Elsa von Format. […] Sie beglaubigt die bedrängte Frau, die um ihre Identität und Rolle kämpft, durchweg […] überzeugend […]. […] Das Publikum [spendet] langen und begeisterten Beifall.«

Opern News

»A. Pilavachi liefert eine stringente und dennoch abwechslungsreiche Inszenierung. Darin überzeugen Solistenwie Chor gleichermaßen. […] Die Kälte und Kargheit evozierenden, künstlerisch hervorragend umgesetzten Kulissenelemente (T. Ivschina) bieten das perfekte Umfeld für die tragischen Vorgänge. Diese werden von den Sänger:innen authentisch und mit viel Gespür für emotionale Details präsentiert. ›Lohengrin‹ [ist] ein eindrucksvolles und kurzweiliges Spektakel, das […] auch Opernneulingen dringend zu empfehlen ist.«

ultimo

»Pilavachi zeigt einfühlsam, wie Wagner hier erstmals […] eine moderne Frau mit einigem Emanzipationsstreben formt. […] Die psychologische Präzision der Personenregie verbindet das Lübecker Regieteam mit einer packend ideologiekritischen Sicht […]. Anna Gabler beglaubigt Elsas Wandlungen darstellerisch wie stimmlich auf anrührende Weise. Die Macht des alten Rechts verkörpert Bea Robeins Ortrud mit aufregend angeschärftem Mezzo.«

opernwelt

»Anthony Pilvachi erzielt einmal mehr höchst eindringliche Bilder […]. Neben dem ›hauseigenen‹ Bass Rúni Brattaberg, der mit vollmundiger Tiefe dem jovialen König Heinrich füllige Statur gibt, überzeugen [die] Gäste […]: Er [Peter Wedd] verfügt über den heldischen Glanz, im Register wechselnd vom feinen Piano in so strahlende Höhen […]. Anna Gabler ist eine natürliche, weiche Elsa mit all dem Zagen und Hoffen und entsprechendem Sopran […]. […] Anton Keremidtchiev (Telramund) hat seinen kernigen, kultivierten Bariton in Lübeck bereits zeigen können – Bea Robein (Ortrud) bringt alle Intrigantin-Facetten im Spiel und vor allem ihren furiosen Mezzo ein. […] Die Philharmoniker geben sich keine Blöße, ebensowenig Chor und Solisten, so dass zum Saisonauftakt im Theater Lübeck rundum ein Ereignis stattfindet, dem das Premierenpublikum – im fast ausverkauften Großen Haus nahezu Ereignis-erwartend gut gekleidet – seinen Respekt und Beifall nicht versagte.«

HL-live

»Peter Wedd als Lohengrin hält vor allem in den Höhen und im Forte gekonnt durch […]. […] Achtenswert auch die Leistung des Gegenpaares mit Bea Robein als Ortrud. Sie gestaltete und sang diese schwierige Rolle ungemein überzeugend, wie auch Anton Keremidtchiev […] dem Telramund in allem eine vitale Ausdruckkraft gab. Großes leisteten […] Rúni Brattaberg als König Heinrich und Jacob Scharfman […] als dessen Heerrufer, der eine mit charaktervoll ausladendem Vibrato, der andere mit jugendlicher Kraft. Zwei große Stimmen! […] Selten hat man den von Jan-Michael Krüger einstudierten Lübecker Theater- und Extrachor so klangschön erlebt und das bei anstrengenden Aufgaben auf der Bühne. Alle Sänger hatten auch Stefan Vladar zu danken, der sie stilsicher durch die fordernde Partitur führte, der ihnen Zeit zum Atmen ließ und sie aufmerksam mit dem Orchester verband. [...] Das Publikum bedachte die Leistung aus dem Graben wie auch die der Sänger mit nicht enden wollendem Applaus.«

nmz/unser Lübeck

»Beim Sängerensemble gab es viel Licht […]. Anna Gabler sang eine intensive und auch darstellerisch überzeugend[e] Elsa, mit kraftvollem[…] Sopran. […] Anton Keremidtchiev [sang] Telramund […] wunderbar, mit guter Nuancierung und viel Ausdruck […]. Bea Robein war ihm mit ihrem kraftvollen Mezzo eine Partnerin auf Augenhöhe, sodass, auch darstellerisch, die Szenen des dunklen Paares zu den Höhepunkten des Abends zählten. Jacob Scharfman war ein begnadet sindender Heerrufer und empfahl sich hiermit zweifellos für größere Aufgaben. Stefan Vladar zauberte mit dem Philharmonischen Orchester der Hansestadt Lübeck einen musikalisch großartigen ›Lohengrin‹ mit viel Feingefühl […]. […] Der von Jan-Michel Krüger einstudierte Chor und Extrachor des Theater Lübeck fügte sich harmonisch und dramatisch bestens in das musikalische Gesamtbild ein. Lübeck ist […] beachtlich in die Saison 2022/23 gestattet.«

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