»[Roland Schimmelpfennig] hat Homers Odyssee und die heutige Lage miteinander verknüpft und schafft so eine brisante und intensive Tiefe. Regisseur Andreas Nathusius hat daraus eine moderne Inszenierung gemacht. […] Eindringlich lässt Regisseur Nathusius seine Darsteller in einer Perspektive erzählen, was den griechischen „Städtezerstörer“ wohl angetrieben haben mag. […] In anderen [Passagen] nimmt es einem fast den Atem, so eindringlich sind die Bilder, die Schimmelpfennig geschrieben und Nathusius genial umgesetzt hat. […] Dafür gab es langen Applaus.«
»Jetzt ist sie [die Odyssee] in der Inszenierung von Andreas Nathusius […] zu sehen: dicht, anspruchsvoll, unterhaltsam. […] Dicht auf den Spuren Schimmelpfennigs gelingt es dem Team um Nathusius, den erbarmungswürdigen Zuständen augenzwinkernd zu begegnen. […] Hauptrollen gibt es nicht. Zwar sind zentrale Figuren wie Odysseus (Henning Sembritzki), Penelope (Astrid Färber), der Lehrer (Sven Simon) oder der Zyklop (Will Workman) einzelnen Darstellern zugeordnet, grundsätzlich aber arbeitet man spielend zusammen an den großen Fragen des Stücks. […] Und allein die Besetzung lohnt einen Besuch. Doch die Inszenierung ist insgesamt rund. […] Gute Theaterliteratur ist sie trotzdem ebenso, wie die Lübecker Inszenierung spannendes Theater ist. Gesungen wird in ihr übrigens auch (Musik/Komposition Felix Huber). Und das wie immer großartig.«
»Es ist ein sehr philosophischer Abend, an dem die acht großartigen Schauspieler:innen auf der […] Bühne im Stil des chorischen Erzählens agieren. […] Die Inszenierung zieht hier eine kluge und eindrucksvolle Parallele zu den globalen Flüchtlingsbewegungen. […] Durch humorvolle Szenen und starke Musik- und Gesangseinlagen gibt Nathusis dem Publikum Raum, durchzuatmen und das Gehörte zu verarbeiten. Die dramaturgischen Einfälle sind einfach, aber effektvoll. Eine sehr gelungene und sehenswerte Ensembleleistung!«