Musiktheater

Ranz­lichter aus

Ein musikalischer Nachschlag, solange der Vorrat reicht

von Knut Winkmann

Katze, Kühlschrank, Klopapier: Guidos Highlights in der letzten Zeit waren mehr als überschaubar. Ganz im Gegensatz zum antrainierten Komfortzönchen. Auf der Glamourfaktor-Skala für Tingel-Tangel-Entertainer bekommt der Vollblut-Musiker der Herzen von der Karma-Fee eine glatte NULL von zehn Punkten. Irgendwie hatte sich Guido das Durchstarten nach seinem letzten musikalischen Abstecher nach Lüneburg, äh Lübeck, komplett anders vorgestellt. Nun gut. Lag ja nicht an ihm. Eigentlich so wie immer. Und dann war da ja auch noch die eine oder andere Gefühlsbaustelle in seinem Leben, an die er ran wollte. Ran musste. Und das mit seinen beiden linken Händen. Nun ja. Jetzt ist er jedenfalls wieder da. Irgendwer muss den Job ja machen. Guido macht schließlich keine halben Sachen, wie wir alle wissen, und der noch nicht abbezahlte Ford Taunus Coupé GLX, Baujahr 1974, tankt sich auch nicht von alleine. Darum: Ärmel hoch und angepackt! Siebzehn Anrufe später, und auch der Mann der 1.000 Instrumente und Sonnenbrillen ist wieder angeheuert: Monsieur Jean Ketelsón! »Ich verspreche nichts und halte alles, schon vergessen??? Wir bringen das jetzt verdammt nochmal zu Ende, verstanden?!!« Tja, so ein herzliches Angebot kann man einfach nicht ausschlagen, und so kam es, wie es kommt und wie es kommen musste: Einmal flott aufgelegt, durchschritt Guido kurz seine ganz persönliche norddeutsche Tief-Ebene, um jetzt wieder schnurstracks und zielsicher auf ein bemerkenswertes Epizentrum des musikalischen Irrsinnes zuzusteuern …

Nachdem »Ranzlichter 1 & 2« in den vergangenen Spielzeiten Kult-Status am Theater Lübeck erreicht haben und trotzdem völlig unverständlicherweise nicht in die Kurmuschel nach Binz eingeladen wurden, kehrt Steffen Kubach alias Guido gemeinsam mit Jens Ketelsen ein letztes Mal mit ihren »Ranzlichtern« ins Studio zurück – und auch diesmal darf sich das Publikum wieder auf musikalische Evergreens und schräge Neuentdeckungen freuen: Es erwartet Sie ein heiterer Abgesang auf verpasste Chancen und verkleidete Möglichkeiten – und das Ganze natürlich in bewährter Full-HD-Qualität!

Besetzung

Musikalische Leitung & Arrangements Jens Ketelsen
Inszenierung, Bühne & Kostüme Knut Winkmann
Dramaturgie Polina Sandler
 Ranz ­ lichter  aus
Foto: Olaf Malzahn
Wiederaufnahme 20/10/22 · Studio

Dauer: ca. 1 Stunde, 5 Minuten (keine Pause)

Pressestimmen

»Die Premiere [...] bot wieder einmal gewohnten Guido-Irrsinn, musikalisch und textlich hochwertig: Ein wunderbar schräger Abend mit Steffen Kubach als Guido und dem bewährten Multi-Instrumentalisten Jens Ketelsen war zu erleben, ein würdiges Ende der ›Ranzlichter‹-Trilogie. Steffen Kubach ist ein hinreißender Komödiant, um nicht zu sagen: Humorist. […] Und das, obwohl das alles nicht so ernst gemeint war – oder doch? Man weiß es nicht ganz genau, und das liegt an der wunderbaren Doppelbödigkeit des Textes von Knut Winkmann, der auch für Regie und Ausstattung verantwortlich zeichnete. […] So entwickelte sich an diesem Abend ein Gesamtkunstwerk aus absurdem Theater, musikalischer Revue, menschlicher Tragödie.«

Lübecker Nachrichten

»Schon die erste ›Ranzlichter‹-Auflage hatte das Junge Studio zum Hort der großen Kunst auf kleinem Raum gemacht, seit ›Ranzlichter 2‹ hat Guidos Jagd nach Ruhm und Liebe Kult-Status. […] Im Publikum herrscht Amüsiertheit […]. Nichts ist albern oder billig an diesem zur Bühnenfigur gewordenen Scheitern und wieder Beginnen, Hinfallen und wieder Aufstehen. Humor ist eine ernste Sache und dies die hohe Schule der guten Unterhaltung. Kubach gibt […] noch [eine] Zugabe und das Publikum dankt für das Stück vom Glück.«

Lübeckische Blätter

»Jens Ketelsen überzeugt mit seiner Fähigkeit, verschiedene Instrumente einzusetzen und Musikstile zu kombinieren. Darüber hinaus singt und kommuniziert er mit Guido alias Steffen Kubach, der wieder einmal seine stimmliche Vielfalt zeigt. Beide ergänzen sich kongenial. Es ist ein humorvoller, unterhaltsamer Theaterabend, der uns geboten wird. […] Knut Winkmann gelingt ein Balanceakt zwischen Ironie, Skurrilität und Nachdenklichkeit. Das Publikum war gut gelaunt. […] Der Schlussapplaus galt […] dem Schauspieler, dem Musiker und dem Team, das von beiden mehrfach auf die Bühne geholt wurde und anhaltend beklatscht wurde.«

Offener Kanal Lübeck

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