»Mit dem Stück […] trägt das Theater Lübeck zu einer großen Debatte bei. Die Inszenierung in einem Laborgebäude der Uni spitzt das Thema selbstbestimmtes Sterben zu. […] Lucy […] will leben, auch wenn sie leidet und anderen zur Last fällt. Sonja Cariaso spielt sie herzzerreißend. […] Am Ende hat der Abend […] eine tröstliche […] Botschaft. Þrúðr, der Name von Lucys Frau, leitet sich von dem altnordischen Wort für ›Kraft‹ ab. Þrúðr (Rachel Behringer) ist das Kraftzentrum im Hintergrund, und ihre Kraft ist die Liebe. […] Es vergehen einige Augenblicke der Stille, bevor sich der erste Applaus regt. Danach ist er umso größer.«
»Schauspielchef Malte C. Lachmann inszeniert das Drama in einem klinisch kühlen Gebäue des UKSH. Ein starkes Stück. […] Die insgesamt acht Darstellenden nutzen den Raum, die Brüche herauszuarbeiten, die sich in dieser schönen, sauber aufgeräumten Welt auftun, intensiv.«
»Das Publikum blickt auf eine klinisch reine, weiß möblierte Bühne, auf der monochrom gekleidete Darsteller (Bühne und Kostüme Ramona Rauchbach) fantastisches Spiel zeigen. Lachmann inszeniert klar und schnörkellos. Das trifft direkt in Herz und Hirn.«
»Die Inszenierung Malte C. Lachmanns hinterlässt einen tiefen Eindruck. Schon die Wahl des Spielortes ist außerordentlich geglückt. […] Sonja Cariaso spielt als Lucy […] alle emotionalen Facetten von der selbstbewussten Managerin, liebenden Partnerin und Mutter bis zur verzweifelt Todkranken. Es ist ergreifend […], ihr zuzusehen. […] Nach dem eindrucksvollen Schluss […] blieb es einen Moment lang ganz still, bevor der Applaus einsetzte.«
»Malte C. Lachmann lässt acht Schauspieler*innen in einer laborähnlichen, weiß lackierten Szenerie spielen und sie in monochromen Kostümen (Bühne und Kostüme: Ramona Rauchbach) auftreten. […] Lachmann stilisiert und stereotypisiert. Genau und absichtsvoll. […] Diese Distanz lässt feinen, karikierenden Witz zu und ironische Persiflage. In einem zudem tatsächlich kühlen Raum – der Abend wird im Foyer des ›Center of Brain, Behavior and Matabolism‹, einer interdisziplinären Einrichtung der Universität zu Lübeck aufgeführt – werden in einer Art Laborsituation medizinische, ethische und moralische Fragen verhandelt. Tatsächlich ein gelungenes Setting. Und auch ein gutes Ensemble.«