Schauspiel

Vögel

von Wajdi Mouawad

von Wajdi Mouawad

In deutscher, hebräischer, arabischer und englischer Sprache
mit deutschen Übertiteln

Was prägt die eigene Identität? Ist es möglich, Zugehörigkeitsgrenzen zu überschreiten? Kann Liebe eine Brücke sein? Was formt das eigene Ich, das eigene Wesen, stärker: die Gene oder das gesellschaftliche Umfeld? Und wie verändern traumatische Erfahrungen die individuelle Psyche?

Wahida, palästinensischstämmige Amerikanerin, und der in Berlin geborene Eitan mit jüdischen Wurzeln begegnen sich in einer New Yorker Bibliothek und verlieben sich ineinander. Als Eitan seinen Eltern und seinem Großvater Wahida vorstellen will, stößt er auf massiven Widerstand und die familiären Strukturen und Gewissheiten geraten ins Wanken.

Mit seiner großen Welt- und Theatererzählung »Vögel« hat der libanesisch-kanadische Autor Wajdi Mouawad das Stück der Stunde geschrieben: Auf der Folie des Nahost- Konflikts gelingt ihm ein vielschichtiges Familienepos, ein vertracktes Drama, in dem es nicht die eine Wahrheit gibt.

Besetzung

Inszenierung Pit Holzwarth
Ausstattung/Video Werner Brenner
Musik/Komposition Achim Gieseler
Licht Georg Marburg
Einstudierung Hebräisch Rafi Morgenstern
Einstudierung Arabisch Ali Ahmad
Dramaturgie Katrin Aissen
Eitan Zimmermann Johannes Merz
David, sein Vater Michael Fuchs
Norah, seine Mutter Astrid Färber
Etgar, sein Großvater Robert Brandt
Leah Kimhi, seine Großmutter Vasiliki Roussi
al-Hasan al Wazzan / Rabbiner / Kellner Ali Ahmad
Eden, eine Soldatin / Nachrichtensprecherin / Ärztin Sara Wortmann
Krankenschwester Tara Asgari / Carmen Rohlf / Jana Rosmait
Vögel
Foto: Falk von Traubenberg
Wiederaufnahme 05/09/21 | Kammerspiele

ca. 2 Stunden, 55 Minuten (eine Pause)

Pressestimmen

»Ein anspruchsvolles Gesamtkunstwerk […] So wird es zum Erlebnis, Johannes Merz als liebenden, streitenden, verletzten, wütenden Eitan zu erleben. Glaubhaft verkörpert er den jungen Mann in seiner Zerrissenheit zwischen Freundin und Eltern. Die palästinensische Schauspielerin Lamis Ammar ist als bildschöne Wahida der eher ruhige Gegenpol. Sie spricht englisch und arabisch und gibt Wahida schon allein dadurch eine starke eigene Identität. Das gilt auch für die beiden anderen Muttersprachler: Vasiliki Roussi als Eitans Großmutter Leah, die ihre tiefe Traurigkeit unter einem harten Panzer verschließt, und Ali Ahmad als Rabbi, Kellner und mythologische Figur. Sie geben den Sound der Inszenierung vor.«

Lübecker Nachrichten

»›Vögel‹ von Wajdi Mouawad ist ein in politische Konflikte eingewobenes Liebes- und Familienstück, zerstörerisches Geheimnis inklusive. […] Drama pur. (..) Holzwarth und sein Team setzen den politischen Konflikt als thematische Überblendung des familiären Dramas immer wieder neu in Szene. Kriegerisches Geschehen legt sich geräuschvoll über eine Bühne (Werner Brenner), die von der Einsamkeit angesichts der gehüteten dunklen Geheimnisse spricht: Gläserne Zellen bewahren Akteure vor Wahrhaftigkeit, emotionale Ausbrüche dagegen finden auf offener Bühne statt.«

shz

»Und das war unter anderem auch, was Mouawad mit diesem Stück erreichen wollte. Dass man die Vielschichtigkeit der Charaktere wahrnimmt, sich mit ihnen verbunden fühlt, mit ihnen all diese Konflikte durchlebt. Die Umsetzung der Botschaft ist dem Theater Lübeck sehr gut gelungen. In der Lübecker Inszenierung von Pit Holzwarth sehen wir starke Persönlichkeiten, die ihre Rollen sehr überzeugend und gefühlvoll spielen. Besonders hervorheben kann man die schauspielerischen Leistungen von Lamis Ammar in der Rolle der Wahida und Vasiliki Roussi als Großmutter Leah, die es beide besonders beeindruckend geschafft haben, starke Frauen mit viel Persönlichkeit abzubilden. Aber auch Michael Fuchs als Vater konnte punkten, denn er hat besonders Davids inneren Konflikt mit all seinen Facetten überzeugend verkörpert.« 

Offener Kanal Lübeck

Weitere Informationen

Hier finden Sie den mehrsprachigen Stückflyer in Deutsch, Hebräisch, Arabisch und Englisch zum Download.