Sonderveranstaltung
»Wenn ich allein bin«
Szenische Lieder am Hafen
Mit Werken von Hanns Eisler, Friedrich Hollaender, Kurt Weill und Paul Willot-Förster (UA)
Inhalt
Ein Abend mit bekannten und unbekannten Liedern, die die Geheimnisse und Abgründe der menschlichen Seele erforschen. Im Zentrum steht die Uraufführung des Liederzyklus von Paul Willot-Förster zu Gedichten von Joachim Ringelnatz. Mehr lesen
Joachim Ringelnatz (1883-1934) war zur Zeit der Weimarer Republik als Schriftsteller, Kabarettist und Maler bekannt, bevor seine Bücher verbrannt und seine Gemälde als »Entartete Kunst« von den Nationalsozialisten stigmatisiert wurden. In einem witzigen, scharfsinnigen Stil schildern manche seiner Gedichte vereinzelte Augenblicke im Leben von Menschen, die sich am Rand der Gesellschaft befinden, wie der Seemann Kuttel Daddeldu, wenn er nachts im Hamburger Hafen anlegt. Dabei stehen bei Ringelnatz Situationen und Erlebnisse im Fokus, die in den Protagonist:innen subtile seelische Bewegungen hervorrufen. Skurrile Details, bissige Ironie und provokative Haltung dienen oftmals als Abwehrmechanismen, um überwältigende Gefühle und emotionale Ausbrüche zu verdrängen. Auch wenn diese emotionale Spannung zum Teil nur angedeutet wird, ist überall in Ringelnatz’ Werk eine rührende Verletzlichkeit zu spüren. Die Musik von Willot-Förster strebt an, die Tragikomik der Texte dem modernen Publikum auf zugängliche Weise näher zu bringen. Trotz ihrer literarischen und darstellerischen Qualität wurden Ringelnatz-Gedichte vor Willot-Förster selten in Musik gesetzt, mit Ausnahme des 1974 in Hamburg geborenen Komponisten und Tenors Daniel Behle. Als Pendant zu den beiden Ringelnatz-Liederzyklen setzen wir Kabarettlieder seiner Zeitgenossen Friedrich Holländer, Kurt Weill und Hanns Eisler auf das Programm.
Das Projekt wird gefördert durch die Possehl-Stiftung Lübeck
Mit freundlicher Unterstützung der Philharmonischen Gesellschaft Lübeck/Lübecker Philharmoniker e. V. Weniger anzeigen
Besetzung
Musiker:innen der Orchesterakademie